EU-Rückzahlung: Kritik an Berlakovich

Salzburgs Almbauern könnten noch weit mehr EU-Subventionen verlieren als bisher angenommen. Auch ÖVP-nahe Landwirte kritisieren mittlerweile Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich, den eigenen Parteifreund.

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Gerald Lehner

Kalb auf der Alm

Die EU fordert von Österreich bekanntlich insgesamt 64 Millionen Euro zurück, weil zu große Futterflächen angegeben worden seien. Und diese sind entscheidend für die Höhe der Förderungen.

Neueste Messergebnisse mit Satellitenbildern zeigen, dass bis zu vier Fünftel der Flächen nun nicht mehr anerkannt werden.

Beispiele für EU-Fehler

Anton Wallner, Landwirtschaftskammer-Rat aus Rauris (Pinzgau), schildert den Fall einer Pinzgauer Hochalm. Und das sei nur einer von vielen:

„2012 hat die Alm 214 Hektar Futterfläche beantragt, und es wurden 170 Rinder aufgetrieben. Und bei der Almdurchsicht der EU sind nur 45 Hektar übriggeblieben. Pro Rind wären das 0,3 Hektar. Das versteht schon jedes Kind, dass das hinten und vorne nicht passen kann, weil keine Kuh von 0,3 Hektar leben kann. Und diese Rinder sind im Herbst alle gesund ins Tal zurückgekommen. Bei solchen Almen müssten Bauern sehr große Beträge zurückzahlen, und das total unverschuldet.“

Kritik an Bundesregierung

Wallner übt indirekt auch Kritik am eigenen schwarzen Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovic im fernen Wien. Viele Alm- und Bergbauern in Westösterreich fühlen sich von der Bundesregierung gegenüber der EU im Stich gelassen. Falsch gemessen hatte laut Kritikern die Agrar-Markt-Austria. Dort heißt es, möglicherweise seien für die EU-Förderungen auch Almflächen angegeben worden, auf denen überhaupt kein Futter wachse.

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