Rettungsgasse: Autofahrer in der Kritik

Nach schweren Autobahnunfällen der vergangenen Tage in Niederösterreich und der Steiermark ist die Rettungsgasse wieder in der Kritik: Autolenker bilden oft keine lebensrettenden Korridore. Die Folge sind unüberwindbare Blockaden für Einsatzautos.

Auch auf Salzburgs Autobahnen ist dieses Problem zu beobachten. Fahrzeuge, die sich in zwei oder drei Spuren stauen, dafür ein streckenweise frei gehaltener Pannenstreifen, dann wieder mehrere Autolängen Platz zwischen den Fahrstreifen - und Lenkern, die in ihren PKW und LKW in der Rettungsgasse die ungehinderte Fahrt genießen, unter ihnen viele Touristen.

„Es braucht mehr Werbung und mehr Disziplin“

Die 19 Kommandanten der Salzburger Autobahnfeuerwehren berichten zwar über eine Verbesserung seit Einführung der Rettungsgasse, von optimalen Einsatzbedingungen sei man jedoch noch weit weg, sagt auch Landesfeuerwehrkommandant Leo Winter. „Grundsätzlich ist die Rettungsgasse eine sehr gute Einrichtung, wenn sie denn funktioniert. Wir haben bei unseren Autobahnfeuerwehr-Kommandanten eine Umfrage gestartet, aus der hervorgeht, dass es besser wird. Aber es gibt natürlich immer wieder Fälle, wo sie nicht gebildet wird. Wir schätzen, dass es in zwei Drittel der Fälle funktioniert, in einem Drittel aber noch nicht. Aus meiner Sicht braucht es noch mehr Werbung, noch mehr Disziplin der Autofahrer und noch mehr Information.“

Rettungsgasse soll bis zu vier Minuten Zeit sparen

Alleine heuer waren Salzburgs Feuerwehren zwölf Mal zu Einsätzen nach Notrufen auf den Autobahnen unterwegs, die Autobahnpolizei musste 250 Mal auf die A1 und die A10 ausrücken. Die Rettungsgasse gilt seit 1.1.2012. Sie soll im Durchschnitt bis zu vier Minuten Zeitersparnis für Einsatzfahrzeuge bei der Fahrt zum Unfallort bringen. Die Überlebenschancen für Unfallopfer sollen durch die Rettungsgasse um 40 Prozent steigen.

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