Lehrlingsmangel: Eignungstests als Pflicht?

Der Kampf der Wirtschaft um Lehrlinge wird immer härter. Immer mehr Kinder wechseln nämlich an höhere Schulen und gehen nicht in die Lehre. Die Wirtschaftskammer fordert nun verpflichtende Eignungstests - in Anwesenheit der Eltern.

An den Neuen Mittelschulen hat sich nun beim Semesterzeugnis der ersten Viertklassler gezeigt, dass deutlich mehr Schüler die Berechtigung zum Umstieg auf höhere Schulen erhalten als früher in den alten Hauptschulen.

Immer mehr an höheren Schulen

Den Salzburger Betrieben fehlt es an Lehrlingen. Einerseits gibt es geburtenschwache Jahrgänge und die allgemein starke Überalterung der Gesellschaft. Und von Jahr zu Jahr drängen immer mehr Pflichtschüler in die höheren Schulen. Es ist kein Ende dieser Entwicklung in Sicht. Im Gegenteil.

Gerade auch die Neuen Mittelschulen dürften nach ersten Erfahrungen das Leistungsniveau der Schüler noch steigern und den Lehrlingsmangel verschärfen.

Die aufwändigen und seit Jahrzehnten andauernden Image-Kampagnen der Wirtschaft für den Lehrberuf scheinen zu verpuffen.

Schmalz will auch Eltern verpflichten

Wirtschaftskammerpräsident Julius Schmalz fordert deshalb, die Schulen sollten „nicht einfach Noten verschenken“, wie er wörtlich sagt: „Es soll hier eine Qualifikation verlangt werden von den Jugendlichen.“ Schmalz fordert eine verstärkte Berufsinformation in den Schulen - auch für Eltern verpflichtend: „Und gemeinsam mit den Eltern sollte es Potenzial-Analysen geben, wo die Talente der Kinder festgestellt werden.“

Drei Lehrstellen pro Bewerber

Wie viele Lehrlinge in Salzburg fehlen, das zeigt die Statistik. Ein Jugendlicher kann in Salzburg aus drei verschiedenen Lahrstellen auswählen.

Link:

• Neue Mittelschule hat bessere Schüler (salzburg.ORF.at; 08.02.2013)