SALK: Überstunden mit Gutscheinen bezahlt?

Die interne Revision in den Landeskliniken prüft zur Zeit Vorwürfe des Betriebsrats, wonach Mitarbeiterinnen für Überstunden mit Einkaufs-Gutscheinen entlohnt worden seien. Sie gehe von mehreren Fällen aus, sagt die Betriebsrats-Vorsitzende.

Christine Vierhauser, Vorsitzende des Zentralbetriebsrats an den Landeskliniken, fordert eine externe Prüfung. „Die interne Revision im Haus untersteht direkt dem Geschäftsführer. Wenn man einen Bankräuber einen Bankraub aufklären lässt, dann kann man unschwer erahnen, was dabei herauskommen wird. Daher ist in diesem Fall sicherlich eine Prüfung durch externe, unabhängige Personen notwendig. Warum man das gemacht hat, weiß ich nicht, vielleicht ist es ja auch in beidseitigem Einverständnis passiert. Aber es ist jedenfalls mehrfach praktiziert worden“, sagt Vierhauser.

„Neue Fälle trotz einschlägigen Verbots“

Sie hat nach eigenen Angaben die entsprechenden Unterlagen Anfang Jänner den Regierungsbüros von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Personallandesrat Sepp Eisl zur Verfügung gestellt. Bereits im Sommer vergangenen Jahres habe sie intern darauf hingewiesen, dass eine Bezahlung per Gutschein untragbar sei, sagt Vierhauser. Trotz eines einschlägigen Verbotes seien neue Fälle aufgetaucht. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hat SALK-Geschäftsführer Burkhard van der Vorst zu einer Stellungnahme aufgefordert, sieht aber in der Affäre ein Wahlkampfmanöver der ÖVP.

Geschäftsführer: „Erst die Fakten genau prüfen“

Die Landeskliniken warnen in einer Stellungnahme vor vorschnellen Urteilen. Erst müssten die Fakten geprüft werden, betont SALK-Geschäftsführer Burkhard van der Vorst. „Es ist mir sehr wichtig, Klarheit in die Details zu bringen. Insofern werden wir wohl frühestens Anang kommender Woche etwas dazu sagen können. Bisher habe ich aber keine Hinweise darauf, dass mit Gutscheinen bezahlt wurde. Ein solches Vorgehen würde für die Landeskliniken keinen Nutzen bringen. Abgesehen davon müssen wir als Landesunternehmen in steuerlichen Fragen ohne Makel dastehen und demensprechend handeln.“

„Vierhauser hätte mich ja informieren können“

Kritik übt van der Vorst an der Vorgangsweise der Zentralbetriebsrats-Vorsitzenden. „Die Art und Weise, wie Frau Vierhauser hier die Informationen spielt, gefällt mir überhaupt nicht. Wenn es ihr wirklich um Aufklärung geht, so wäre es sehr einfach gewesen, mit diese Informationen zukommen zu lassen. Dann wären wir in der Aufklärung möglicherweise auch schon deutlich weiter als wir es jetzt sind. Ich selbst habe Meldungen, die gestern bereits medial berichtet wurden, erst heute erfahren. Aber abgesehen von der Vorsitzenden ist das Klima im Betriebsrat sonst gut und konstruktiv“, versichert Van der Vorst.

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