Tüftler verbessert Skischuhe

Die Schuhe sind ein heikles Thema für alle Skifahrer. Ein Tüftler aus dem Gasteinertal (Pongau) hat jetzt ein neues Konzept ersonnen, das für einen besseren Stand und eine präzisere Skiführung sorgen soll. Die Idee ist schon zum Patent angemeldet.

Nichts kann einen Skitag gröber verderben als ein Skischuh, der drückt. Die Zielgruppe der neuen Entwicklung sind deshalb Anfänger und mäßig Fortgeschrittene, die um die Balance kämpfen, je müder die Muskulatur wird.

Zehenballen höher als Ferse

Tüftler Franz Egger veränderte deshalb das Sohlenprofil des Skischuhs: Nicht die Ferse sitzt erhöht, sondern der Zehenballen. Die Ferse sitzt tiefer im Schuh, die Sohle steigt leicht an. Diese sanfte Erhöhung im vorderen Bereich soll entscheidende Vorteile bringen, sagt Franz Egger: „Dass er erstens einen besseren Fersenhalt hat, dass er zweitens den Ski besser im Griff hat, dass er die Zehenfreiheit hat, dass er die Knie und die Kniegelenke mehr schont und dass er einfach leichter fahren kann.“

Neues Fußbett für Skischuh

ORF

Für den ORF testete der ehemalige Weltcup-Profi Hans Enn das neue Schuhwerk: „Im normalen Skischuh stehst du mit den Knien nach vorne gebeugt drinnen. Da kannst du viel aufrechter stehen - du hast nicht soviel Druck hinten auf die Wade. Und die meisten Skifahrer haben das Problem, dass sie hinten leicht verkrampfen. Da steht man ganz angenehm drin.“

Skilehrer: „Kann besser Druck verteilen“

Staatliche geprüfte Skilehrer wie Gerhard Angerer und Christian Zehentner werden täglich mit den Skischuhproblemen ihrer Kunden konfrontiert - durch das neue Konzept kann leichter die Balance gefunden werden: „Vom Anfänger bis hin zum Fortgeschrittenen und zum Freerider - immer, wenn er in seinen Limitbereich kommt, ist er hinten. Man braucht also immer ein bisschen diesen Druck oder dieses Gefühl am Vorfuß. Und wenn man hinten ist, verliert man das. Da hab ich jetzt das Gefühl gehabt, dass ich den Druck besser verteilen kann“, sagt Gerhard Angerer.

„Man hat einen viel besseren Übergang vom Schuh auf die Bindung, auf den Ski. Du hast einen besseren Druckaufbau - kommt mir vor -, dadurch, dass du so zentral im Skischuh drinnenstehen kannst“, ergänzt Zehentner.

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Ob es gelingt, ein Serienmodell auf den Markt zu bringen, wird sich zeigen. Allein Entwicklung und Bau neuer Formen kosten eine halbe Million Euro.