Handel: Weiter Druck für höhere Löhne

Die Gewerkschaft verstärkt ihren Druck auf Handelsunternehmen. Für Freitag sind weitere Proteste für Lohnerhöhungen angekündigt. Am Dienstag waren - wie berichtet- die Verhandlungen auch in der fünften Gesprächsrunde ergebnislos verlaufen.

Einkaufswagen verschwommen

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Viele Arbeitnehmer in Handelsbetrieben fühlen sich stark unterbezahlt

Die Privatangestelltengewerkschaft hat den Freitag zum weiteren Aktionstag erklärt. In zahlreichen größeren Handelsbetrieben in Salzburg werden neuerlich Informations- und Betriebsversammlungen durchgeführt und zwar während der Geschäftszeiten. Kunden müssen in den betroffenen Betrieben mit einem eingeschränkten Service rechnen.

Proteste vor Shops des Spartenchefs

Die Betriebsräte in Salzburg haben zudem beschlossen eine öffentliche Protestveranstaltung vor den ADEG-Geschäften von Peter Buchmüller in Hof und in Großgmain (beide Flachgau) abzuhalten. Buchmüller ist Spartenobmann in der Wirtschaftskammer und Chef-Verhandler auf Unternehmerseite. Er habe bei der jüngsten Verhandlungsrunde am Dienstag zwar das Angebot etwas nachgebessert, sich aber noch nicht weit genug bewegt, sagt Gerald Forcher, Regionalgeschäftsführer der Angestelltengewerkschaft.

Tropfen auf heißen Stein?

Nicht einmal 15 Prozent der Handelsangestellten in Salzburg würden von der angebotenen Gehaltserhöhung im Ausmass von 3,1 Prozent profitieren, sagt Forcher. Dieses Angebot gilt nämlich nur für jene Mitarbeiter, die monatlich maximal 1.400 Euro brutto verdienen.

Das aktuelle Ringen der Gewerkschaft um höhere Löhne im Handel gehe in die richtige Richtung , sagt Arbeiterkammerpräsident Siegfried Pichler. Im Handel seien die Einstiegsgehälter in den vergangenen Jahren endlich gestiegen, ergänzt er. Weit mehr Nachholbdarf gebe es im Tourismus und im Beförderungsgewerbe.

AK fordert generellen Mindestlohn

In einem General-Kollektivvertrag für alle Wirtschaftsbereiche soll ein Mindestlohn von 1.300 Euro netto festgelegt werden. Das ist einer von 61 Arbeiterkammer-Vorschlägen zur Bekämpfung von Armut und Armutsgefährdung von Arbeitnehmern.

In Salzburg leben mehrere tausend Menschen, die zwar Arbeit haben, aber trotzdem auf Mindestsicherung - die frühere Sozialhilfe - angewiesen sind.

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