Flughafen-Gegner in Bayern verschärfen Gangart

Die Flughafen-Gegner im benachbarten Bayern verschärfen ihre Gangart. Für 24. November rufen sie zu einer Großdemonstration in Freilassing auf. Den Flughafen-Anrainern auf bayerischer Seite reiche es jetzt.

Vertreter der beiden Initiativen „Bund Naturschutz“ und „Verband zum Schutz gegen die Gefahren des Salzburger Flughafenbetriebes“ haben am Freitag ihre Forderungen an die zuständigen Politiker und an die Manager des Flughafens erläutert.

Europaweiter Aktionstag gegen Nachtflüge

Der 24. November ist ein europaweiter Aktionstag gegen Nachtflüge. Diesen Aktionstag wollen die Flughafen-Gegner im Rupertiwinkel (Bayern) dazu nutzen, den Druck auf die Politik in Sachen Fluglärm zu erhöhen. Der Airport habe sich in den vergangenen Jahren zu einem Großflughafen entwickelt. Das wollen die Bewohner in Freilassing und Umgebung nicht länger hinnehmen.

„Fordern Einschränkung der Betriebszeiten“

„Wir wehren uns insbesondere gegen diesen ständigen Gegenflug-Verkehr, um das Absturzrisiko zu vermeiden. Weiters geht es um die technische Sicherstellung der Südflug-Route - sowohl Anflug wie auch Abflug. Weiters geht es uns um eine Deckelung der Flugbewegungen und die Einschränkung der Betriebszeiten“, sagt Bettina Oestreicher vom Fluglärm-Schutzverband im Rupertiwinkel.

Künftig soll es eine Nachtruhe von 22 Uhr abend bis 6 Uhr früh am Flughafen Salzburg geben. Ganz entscheidend sei, dass von Norden her landende Maschinen dann Richtung Süden starten und umgekehrt. Dadurch könnte der Rupertiwinkel zumindest um die Hälfte vom Lärm entlastet werden, argumentiert Bettina Oestreicher.

„Nicht mehr nur Freilassing vom Lärm betroffen“

„Der Flughafen hat sukzessive den Teppich der Flugbewegungen erweitert. Der Schleifenflug wird immer mehr und es ist jetzt nicht mehr nur Freilassing betroffen, sondern inzwischen auch Saaldorf-Surheim und Ainring und in Feldkirchen fliegen die Maschinen fast genauso niedrig. Wenn die Halleiner sich beschweren, dass die Flugzeuge mit einer Höhe von 950 Metern drüber fliegen - bei uns sind es nur 200 bis 300 Meter.“

Bei der Großdemonstration am 24. November wollten die Flughafen-Gegner deutlich ihrem Ärger Ausdruck verleihen, dass es jetzt reiche, ergänzt Oestreicher. „Wir nehmen das nicht länger stillschweigend hin, auch die Zeit der Leserbriefe ist vorbei. Wir wollen und werden endlich ein deutliches Zeichen in der Öffentlichkeit setzen, dem, was am Flughafen Salzburg passiert, massiv entgegenzutreten.“

Flughafen kontert: „20 Prozent weniger Aufkommen“

Die Zahl an Starts und Landungen sei seit dem Jahr 2005 um rund 20 Prozent gesunken, kontert der Sprecher der Flughafengesellschaft, Alexander Klaus. Allein heuer liege das Minus bei den Flugbewegungen bei zwölf Prozent. Die nächste Dialog-Runde zwischen Flughafen-Geschäftsführung und Anrainern ist für den 26. November angesetzt.

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