Warnung vor Dämmerungseinbrechern

Wenn die Tage so kurz sind, dann ist wieder Saison für Dämmerungseinbrecher. Die Polizei warnt und rät zum Schutz von Wohnungen und Häusern zu Vorsichtsmaßnahmen.

Einbrecher

ORF

Einbrecher nutzen gerne die Dunkelheit am frühen Abend

Genaue Zahlen über die Entwicklung der Dämmerungseinbrüche sind nicht zu bekommen. In der Kriminalstatistik gibt es nämlich keine eigene Kategorie dafür.

Den Befund eines bayerischen Polizisten, dass in den Monaten, in denen es früh dunkel wird, die Zahl der Einbrüche doppelt so hoch sei wie in anderen Monaten - diesen Befund will der Salzburger Polizeisprecher Michael Rausch nicht bestätigen. Aber die Tendenz stimme.

Deutlicher Anstieg der Delikte

Die Dämmerung ist eine beliegbte Tageszeit bei Einbrechern. In den Herbst- und Wintermonaten verzeichnet die Polizei mehr Einbrüche, auch wenn im Jahresvergleich die Zahlen sogar zurückgehen. So wurden im 1. Halbjahr 190 Einbrüche in Einfamilienhäuser und Wohnungen angezeigt, in den ersten sechs Monaten 2011 waren es noch 230 gewesen, also um 40 mehr. Aktuellere Zahlen sind noch nicht verfügbar.

Aber allein über Allerheiligen berichtete die Polizei von Einbrüchen in den Salzburger Stadtteilen Gneis, Maxglan und im Thumegger Bezirk. Aber auch in Landgemeinden wie Wals und Straßwalchen gab es Einbrüche, bei denen die Täter jeweils bis zu mehrere tausend Euro teuren Schmuck erbeutet haben.

Vielerlei Vorteile für Täter

Natürlich gibt es gute Gründe, warum die Einbrecher die Dämmerung bevorzugen, vor allem die Zeit zwischen 17 und 20 Uhr. Zum einen sind viele Hausbewohner zu dieser Zeit noch in der Arbeit. Dämmerungseinbrecher spähen das sorgfältig aus, erkennen leicht, wenn niemand zu Hause ist.

Zum anderen bietet die Dunkelheit den Tätern Schutz, von Passanten oder Nachbarn entdeckt zu werden. Sie erleichtert auch die Flucht mit der Beute. Wenn die Bewohner nach Hause kommen, sind die Einbrecher schon längst wieder verschwunden. Auch eine sofortige Fahndung mache dann keinen Sinn, sagt Polizeisprecher Rausch. Die Bevölkerung könne mithelfen, wenn verdächtige Vorgänge und Fakten wie Autokennzeichen notiert und der Polizei gemeldet würden.

Über DNA bei anderen Tatorten überführt

Die Polizei untersucht denoch die Tatorte, um DNA und andere Spuren zu sichern. Denn mitunter wird später ein Täter bei einem anderen Delikt ausgeforscht und zumindest ein Teil der Beute sichergestellt - wie im August bei einem 22-jährigen Kosovaren, dem insgesamt 82 Dämmerungseinbrüche nachgewiesen werden konnten.