Bergdrama-Überlebender psychologisch betreut
Gerald Lehner
Der 38-jährige Alpinist aus Gerasdorf (NÖ) ist nach Auskunft des Krankenhauses psychisch schwer angeschlagen und in Betreuung. Die 37-jährige Partnerin des Mannes starb in der Nacht auf Dienstag im Schneesturm nur 150 Meter vom Matrashaus entfernt an Unterkühlung und Erschöpfung - mehr dazu in Wettersturz: Bergsteigerin starb an Erschöpfung (salzburg.ORF.at, 25.9.2012).
Die beiden waren bei ihrer Tour am Montag zwar an sich gut ausgerüstet, allerdings wurden sie von der massiven Abkühlung überrascht: „Sie hatten keinen Biwaksack als Windschutz und behelfsmäßigen Unterschlupf dabei“, sagt Josef Oppeneiger von der Alpinpolizei, der auch ehrenamtlicher Bergrettungsmann ist.
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Betroffene „zu spät dran“
Erhalter des Königsjodler-Klettersteigs sind die Naturfreunde Salzburg. Deren Geschäftsführer Helmut Schwarzenberger erinnert an die Eigenverantwortung der Kletterer: „Der Alpinist muss einen sehr hohen Eigenverantwortungs-Anteil zeigen, weil es schlussendlich um sein Leben und das Leben seiner Kameraden geht. Grundsätzlich ist es wichtig, bei einer Bergtour verschiedene Faktoren in die Planung einfließen lassen - das ist das Wetter, die Routenlänge, die körperliche Fitness von mir und meinen Partnern.“
Gerald Lehner
In dem konkreten Fall seien die Betroffenen „zu spät dran“ gewesen, ergänzt Schwarzenberger: „Und die Witterungsvorhersagen waren dementsprechend schlecht und haben auch dann im Endeffekt zu diesem tragischen Unfall geführt.“ Auch Alpinpolizist Oppeneiger unterstreicht das: „Um 9.00 Uhr loszugehen, ist zu spät. Der Königsjodler ist nicht wegen seiner klettertechnischen Anforderungen so schwierig, sondern wegen seiner Länge.“