Weniger Bürokratie, mehr Fotovoltaik-Anlagen

Das Land hat mit 1. August die Genehmigungspflicht für Fotovoltaik-Anlagen abgeschafft. Durch den geringeren Papierkrieg würden ein Fünftel mehr Solarstrom-Paneele auch tatsächlich auf den Dächern montiert, hoffen Branchenvertreter.

Wer bisher Sonnenstrom auf seinem Hausdach erzeugt hat, musste einige bürokratische Hürden überwinden: Zuerst steht die Fördermittelvergabe - hier muss man schnell sein und etwas Glück haben, damit man überhaupt Fördergeld von Bund oder Land bekommt. Und wer dann eine Förderzusage in der Hand hält, muss ein aufwändiges Genehmigungsverfahren hinter sich bringen.

15 bis 20 Prozent mehr

Das hat naturgemäß viele Bauherren und Firmen abgeschreckt. Viele an sich geförderte Anlagen wurden schlussendlich nie gebaut, weiß Georg Pötzelsberger, einer der Vertreter der Elektriker in der Wirtschaftskammer.

„Viele Klein- und Mittelbetriebe waren nicht firm große Bewilligungsverfahren abzuwickeln und damit haben sie die Anlagen gar nicht gebaut und ihre Kunden nicht betreuen können. Ich denke aber, dass aufgrund dieser neuen Richtlinie in den nächsten ein bis zwei Jahren 15 bis 20 Prozent mehr Fotovoltaik-Anlagen durch meine Kollegen gebaut werden können, weil es das Bewilligungsverfahren nicht mehr braucht“, so Pötzelsberger.

Lotterie bei Fördermittelvergabe bleibt

Seit 1. August muss der Bau einer Solaranlage nur noch bei der Gemeinde gemeldet, aber nicht mehr genehmigt werden. Was bleibt, ist aber die Lotterie bei der Förderungsvergabe. Hier gilt nach wie vor das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Zu einem Stichtag muss jeder Bauherr seine Solaranlage per Internet zur Förderung einreichen. Innerhalb von Minuten ist die Gesamt-Fördersumme dann aber ausgeschöpft und es gibt in diesem Jahr nichts mehr. Da können sich Bauherren nur mit den gesunkenen Kosten trösten. In den vergangenen drei bis vier Jahren sind Fotovoltaik-Anlagen um 30 bis 40 Prozent billiger geworden. Eine normale Anlage für ein Einfamilienhaus koste so nur noch um die 15.000 Euro, sagt Pötzelsberger.