Vier Tote bei Hubschrauber-Crash
Die Maschine mit der österreichischen Kennung OE-XKS war auf dem Weg von Augsburg zum Salzburg Airport, wo sie laut Ermittlern bei der österreichischen Niederlassung einer Augsburger Hubschrauberschule stationiert gewesen sein soll.
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Es handelte sich nach Darstellung von Einsatzkräften um einen Überstellungsflug mit vier Menschen an Bord, zwei Männern und zwei Frauen. Alle sind tot.
Lydia Schmuck
Zu tief wegen Nebel und Wolken?
Ersten Informationen zufolge soll der Robinson-Hubschrauber von einem Piloten gesteuert worden sein, der erst vor kurzem seine Ausbildung abgeschlossen haben soll. Über die Identität des Mannes und der drei anderen Toten ist bisher nichts bekannt.
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Laut Einsatzkräften und bayerischer Polizei dürfte der Pilot wegen tiefliegender Wolken zu tief geflogen sein. Die Maschine habe bei Teisendorf - unweit der Staatsgrenze zu Salzburg - in Reisegeschwindigkeit einen Baum gestreift, sei dann aus relativ geringer Höhe im Steilgelände über einem Wald abgestürzt und völlig zertrümmert worden. Der Pilot soll demnach auch keine Chance für eine kontrollierte Notlandung („Autorotation“) gehabt haben.
Lydia Schmuck
Schmuck hatte den Helikopter schon mehrfach gemietet und für Sonntagnachmittag damit nach Wetterbesserung einen Flug samt seiner Familie ins Salzkammergut geplant.
Der andere, bisher namentlich der Öffentlichkeit nicht bekannte Pilot habe Samstag vor dem Absturz noch einen Funkspruch an den Tower des Flughafens Salzburg abgesetzt, sagt Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka. Er müsse wahrscheinlich eine Notlandung vornehmen: „Dann ist der Funkkontakt abgebrochen, und der Hubschrauber ist vom Radar verschwunden.“
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Salzburger flog Maschine mehrfach
Reinhold Schmuck betont, das Gerät sei stets bestens gewartet worden. Er sagte dem ORF auf Anfrage am Samstagabend: „Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass es da einen technischen Defekt gegeben hat. Das war eine perfekt gepflegte Maschine. Ich habe nie das geringste Problem mit ihr gehabt. Sie flog immer dorthin, wo ich sie haben wollte. Aber das heißt in diesem Fall nichts. Die Ursachen können sehr mannigfaltig sein, es ist Leserei im Kaffeesud. Und es kann bei solchen Crashs auch sein, dass die genaue Ursache nie zu ermitteln ist.“
Berechnung der Wolken-Untergrenze
Schmuck rätselt wie viele Fliegerkollegen. Er hat für den ORF die Wetterbedingungen des Samstagnachmittags in der Region analysiert: „Ich bin Privatpilot und fliege selbst nur bei Schönwetter. Berufspiloten müssen da mitunter anders agieren und planen. Wir hatten Samstag jedenfalls einen so genannten Spread von zwei Grad Celsius. Das ist der Unterschied zwischen der Temperatur und dem Taupunkt, der die Nebel- und Wolkenbildung definiert. Diese zwei Grad bedeuten rechnerisch bei uns Fliegern, dass die Nebel- oder Wolkengrenze über Grund maximal zwei mal 300 Fuß = 600 Fuß beträgt; das sind ungefähr 200 Meter, also wenig. Und es könnte noch weiter runtergehen - besonders in der Nähe von Hügeln oder Bergen.“
Schmuck betont, das seien Berechnungen über die allgemeinen Bedingungen. Sie stünden in keinem direkten Zusammenhang mit dem Mikroklima am Unfallort, dem Unfallgeschehen und seien auch keine Erklärung der Ursache. Er habe bisher konkret keine Ahnung, was letztlich zu dem Crash geführt haben könnte. In der Salzburger Fliegerszene herrsche tiefe Betroffenheit, so der Hubschrauberpilot: „Unser Mitgefühl gilt den Opfern sowie Angehörigen und Freunden der vier Toten.“
Katharina Garzuly & Gerald Lehner, ORF Radio Salzburg & salzburg.ORF.at