Tödliche Messerstiche: Mordprozess vertagt

Nach mehreren Verhandlungstagen ist der Prozess beim Landesgericht gegen einen Lehrling mit türkischen Wurzeln, der im September 2011 in Bischofshofen (Pongau) seinen Großonkel mit einem Messer getötet und seinen Onkel schwer verletzt haben soll, auf unbestimmte Zeit vertagt worden.

Es wird noch ein Gutachten über biologische Spuren an dem Messer eingeholt. Denn bisher sei die Tatwaffe an zwei Stellen auf DNA-Spuren untersucht worden, sagt Gerichtssprecherin Bettina Maxones-Kurkowski.

Wer hat Messer gehalten?

„Jetzt wird das gesamte Messer auf DNA-Spuren untersucht“, so die Vizepräsidentin des Landesgerichtes. In dem Gutachten soll abgeklärt werden, wer das Messer in der Hand gehalten hat. Ein weiterer Prozesstermin steht noch nicht fest.

Die Staatsanwaltschaft hatte den mittlerweile 18-jährigen Hauptbeschuldigten wegen Mordverdachtes angeklagt, seine drei Komplizen im Alter von 18 und 19 Jahren wegen Beteiligung an dem Mord. Alle vier bestritten eine Tötungsabsicht. Der Hauptbeschuldigte sprach von Notwehr, die drei anderen Burschen bekannten sich zu einer Körperverletzung schuldig.

Beziehung mit Mutter als Auslöser?

Hintergrund der Tat ist offenbar ein jahrzehntelanger, schwelender Konflikt innerhalb der türkisch-stämmigen Familie des Erstangeklagten. Eskaliert ist die Situation, als der Onkel die Mutter des Erstangeklagten wiederholt gedrängt hat, eine Beziehung mit ihm einzugehen. Als der Jugendliche davon kurz vor der Bluttat von seiner Schwester erfuhr, beschloss er laut Anklage, seinen Onkel zu töten.