Gletscherbahnen: Kaprun bekommt Zuschlag

Eine Konsortium unter Federführung der Gemeinde Kaprun (Pinzgau) hat am Mittwoch den Zuschlag für das 45-Prozent-Aktienpaket des Verbunds an den Gletscherbahnen bekommen. Damit halten die Kapruner mehr als 90 Prozent der Anteile an dem Skigebiet.

Ein Skigebiet zu betreiben, gehöre nicht zu den Aufgaben eines Stromkonzerns, begrüdnete Verbund-Vorstandschef Wolfgang Anzengruber den Verkauf. Der Kaufpreis soll bei 16 Millionen Euro liegen, kolportierte die „Salzburger Nachrichten“ am Mittwoch. Offiziell wurde Stillschweigen vereinbart. In den Büchern steht die Verbund-Beteiligung mit 18,4 Millionen Euro.

„Neue Ära startet“

Um den Unternehmensanteil des Stromkonzerns waren zuletzt noch zwei Interessenten im Rennen. Der schärfste Konkurrent aus Tirol konnte der Bieterholding aus Kaprun unter Federführung der Gemeinde Kaprun gemeinsam mit Liftgesellschaft und Tourismusverband aber nicht das Wasser reichen, heißt es aus Kaprun - mehr dazu in Kaprun bietet um Gletscherbahnen mit (salzburg.ORF.at, 22.5.2012).

Für den Kapruner Bürgermeister Norbert Karlsböck (SPÖ) ist der Verkauf ein „großer Tag für Kaprun und die Region. Eine 50-jährige Ära der Zusammenarbeit geht zu Ende. Es startet aber auch eine neue Ära der Selbstbestimmung.“ Der Verbund habe sechs Angebote vorliegen gehabt.

Ziel: Gletscherskigebiet und Maiskogel verbinden

Künftig wird die Gemeinde Kaprun rund 40 Prozent der Anteile an den Gletscherbahnen halten, die Kapruner Tourismusholding von Vizebürgermeister und Steuerberater Erich Riedlsperger rund 30 Prozent. Der Tourismusverband und die Kapruner Lifte- und Promotionsgesellschaft kommen jeweils auf rund zehn Prozent. Die weiteren Anteile haben private Investoren aus der Region - darunter lokale Banken und Nachbargemeinden, sowie Gletscherbahnen-Mitarbeiter.

Die neuen Eigentümer haben einige Projekte für die nächsten Jahre geplant: So soll die schon lange diskutierte Verbindung zwischen den Kapruner Maiskogelliften und dem Gletscherskigebiet innerhalb von fünf Jahren realisiert werden. Dafür werden 40 bis 50 Millionen Euro an Investiton notwendig sein.

Größter touristischer Betrieb Salzburgs

Mit 160 Ganzjahres-Mitarbeitern und über 220 in der Hauptsaison sind die Gletscherbahnen Kaprun der größte touristische Betrieb Salzburgs. 2010/11 kamen über 907.000 Gäste auf das Kitzsteinhorn. In der Geschäftsperiode 2009/10 erzielten die Gletscherbahnen laut Verbund-Geschäftsbericht rund 1,3 Millionen Euro Jahresüberschuss und verfügten per 30.9.2010 über 41,1 Millionen Euro Eigenkapital.