Dalai Lama in Salzburg angekommen

Der Dalai Lama ist am Sonntagnachmittag auf seiner ausgedehnten Österreich-Reise planmäßig in Salzburg gelandet. Er wird am Montag in der Salzburg Arena auftreten. Der Besuch des spirituellen Oberhaupts der Tibeter ist durchaus heikel.

Der Dalai Lama lebt im Exil, weil Tibet seit Jahrzehnten von China besetzt ist. Und die Wirtschaftsmacht protestiert stets heftig, wenn der Tibeter-Führer im Ausland offiziell empfangen wird.

Ankunft des Dalai Lama in Salzburg

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Der Dalai Lama bei seiner Ankunft am Flughafen Salzburg.

„Ich möchte Leute treffen und kann viel Neues lernen“

Der hohe Gast wurde von einem Privat-Flugzeug der Flying Bulls nach Salzburg transportiert. Der Besuch des Dalai Lama gilt offiziell als Teil einer privaten Vortragsreise. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) nahm ihn persönlich in Empfang, allerdings weniger zeremoniell als ihr Kärntner Kollege. Im Interview mit dem ORF Salzburg äußerte sich der Religions-Führer zu seiner Salzburg-Visite: „Ich möchte Leute treffen und was mich betrifft, so kann ich viel Neues lernen. Die Leute können meine Gedanken und meine Ansichten teilen. Das ist das Wichtigste“, sagte der Dalai Lama.

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller nimmt den Dalai Lama in Empfang

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Landeshauptfrau Gabi Burgstaller nahm den Dalai Lama persönlich in Empfang.

„Tibetisches Anliegen ist ein gerechtes Anliegen“

Er hoffe auch auf politische Unterstützung, sagte der Dalai Lama: „Das tibetische Anliegen ist ein gerechtes Anliegen, es hat viel mit der Erhaltung der tibetischen Kultur zu tun, die eine Kultur des Friedens, des Mitfühlens und der Gewaltlosigkeit ist. Das betrifft nicht nur die Tibeter, sondern die ganze Menschheit - kultureller Friede, kulturelle Gewaltlosigkeit sind etwas Wichtiges. Worum es wirklich geht, ist das Überleben dieser Art von Kultur.“ Landeshauptfrau Gabi Burgstaller wird beim Auftritt des Dalai Lama am Montag eine Begrüßungsrede halten.

Herzlicher Empfang, aber kein offizieller Staatsakt

Der Besuch des Dalai Lama ist auch für Salzburg politisch nicht unproblematisch. Salzburg hat China in jüngster Zeit hofiert und die chinesische Führung sieht es gar nicht gerne, wenn der für sie unbequeme Dalai Lama in anderen Ländern empfangen wird. Salzburg hat daher quasi einen diplomatischen Mittelweg gewählt - der Dalai Lama wurde zwar herzlich empfangen, einen offiziellen Staatsakt gab es aber nicht.

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