Kindesmisshandlung: Eltern einvernommen

Im Fall jenes neun Monate alten Mädchens, das am Montag mit zwei gebrochenen Beinen ins Spital eingeliefert wurde, hat die Polizei inzwischen die Mutter und deren Lebensgefährten einvernommen. Der Mann blieb dabei, dass das Baby in der Gehschule stürzte.

Woher die Beinbrüche des Babys tatsächlich stammen, ist nach wie vor unklar. Das verdächtige Paar wurde am Mittwoch rund fünf Stunden von den Ermittlern befragt. Der Lebensgefährte der 25-jährigen Mutter blieb dabei grundsätzlich bei der Version, dass das Mädchen in der Gehschule stürzte.

Staatsanwaltschaft wartet auf Abschlussbericht

Die Mutter zeige sich kooperativ, hieß es aus Behördenkreisen. Offenbar war sie nicht dabei, als es zu der Verletzung kam.

Die Befragung der beiden ist aber noch nicht beendet. Der Abschlussbericht des Landeskriminalamtes soll in etwa zwei bis drei Wochen bei der Staatsanwaltschaft Salzburg einlangen. Vorher gebe sie keine Stellungnahme ab, sagte die Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft, Barbara Feichtinger, zur APA.

Jugendwohlfahrt hat vorläufige Obsorge

Reagiert hat inzwischen auch die Jugendwohlfahrt. „Aufgrund der Informationen aus dem Spital hat das Jugendamt Gefahr im Verzug ausgesprochen. Wir haben damit die vorläufige Obsorge für das Kind und verfügen über das Aufenthaltsrecht“, sagte Hannes Herbst, der Leiter der Jugendwohlfahrt der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung. Der Verdacht auf Misshandlung habe sich durch den Bericht der Kinderschutzgruppe erhärtet, begründete er.

Zunächst bleibe das knapp neun Monate alte Mädchen ohnehin im Spital. „Wir warten jetzt die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft ab, dann werden wir weitere Entscheidungen treffen“, so Herbst. Sollte das Kind schon davor aus dem Spital entlassen werden, werde es vorübergehend bei Pflegeeltern untergebracht.

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