Fernfahrer: „Können Ruhezeit nicht einhalten“

Nach 80 bzw. 65 Stunden im Einsatz wurden diese Woche auf der Tauernautobahn (A10) zwei Lkw-Lenker aufgehalten. Doch solche Zeitüberschreitungen seien üblich - „wir können die Ruhezeiten meistens gar nicht einhalten“, sagen Fernfahrer.

Abgestellte Lkws beim Grenzübergang Walserberg an der Westautobahn (A1)

ORF

Lkw-Parkplatz am Walserberg

Die Arbeitsbedingungen in der Güterbeförderung sind so hart, dass viele an der Grenze des Erlaubten agieren, bestätigte Donnerstagvormittag ein ORF-Radio-Salzburg-Lokalaugenschein am Grenzübergang Walserberg an der Westautobahn (A1).

„Ich hab damit auch schon Probleme. Wir sind so in Zeitdruck - wir können die Ruhezeiten meistens gar nicht einhalten“, schilderte der 44-jährige Fernfahrer Uwe aus Bayern. „Das wird jedes Jahr schlimmer. Letztes Jahr haben wir es gemerkt - da konnten wir gar keine Ruhezeiten einhalten, gar keine Chance. Man braucht ja den Job - deswegen macht man das ja.“

„Man hat Termine - voller Druck“

Auch ein Tiroler Fernfahrer, der anonym bleiben möchte, kämpft mit den Ruhezeiten: „Man hat Termine, soll auf die Zeit da sein, Stau kommt dazwischen - lauter solche Sachen. Normal kann man sich da nicht helfen, da gibt’s kein Mittel. Voller Druck. Es strengt die Nerven an und ist eine Belastung.“

Fernfahrer Jochen aus Bayern appellierte dennoch an seine Kollegen, auch auf sich selbst zu schauen: „Wenn ich es nicht mehr mache, dann mache ich es nicht mehr. Da kann der Chef sagen, was er will.“ Die Gesundheit gehe vor, „weil ich will ja auch wieder heimkommen“.

Tägliche Kontrollen an A10

Auch die Polizei weiß über die schwierigen Arbeitsbedingungen Bescheid und kontrolliert entsprechend oft - auf der Transitroute Tauernautobahn täglich, sagt Friedrich Schmidhuber, Chef der Verkehrsabteilung der Salzburger Polizei. Aufgrund der digitalen Tachoscheibe sind Übertretungen der vergangenen 28 Tage sofort abrufbar. Das ermöglicht eine strenge und dichte Kontrolle.

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