Maut gegen Fluglärm: Deal mit Bayern?

Das Land Salzburg will, dass auf der Autobahn zwischen Salzburg-Süd und Salzburg-Nord künftig keine Maut-Vignette mehr nötig ist. Das könnte vielen Bayern beim Einkaufen nützen und auch den Streit um Fluglärm aus Salzburg entschärfen.

Airbus A380 der Lufthansa über Salzburg.

Gerald Lehner

Seit Monaten kritisieren bayerische Anrainer in Freilassing den Flugbetrieb auf dem Salzburg Airport. Kann es einen „Deal“ mit Hilfe einer mautfreien Stadtautobahn geben?

Erstaunlicherweise kann die Autobahn in den Randbereichen der Stadt Salzburg mithelfen, den Streit um den Lärm beim Flughafen zu beruhigen.

Umwelt-Landesrat Walter Blachfellner (SPÖ) hat konkrete Verhandlungen mit der Autobahngesellschaft ASFINAG aufgenommen - mit dem Ziel, dass auf dem Abschnitt zwischen Salzburg-Nord und Salzburg-Süd keine Maut mehr zu bezahlen ist.

Profitieren davon würden vor allem viele Bayern, die in den Einkaufszentren entlang der Autobahn gerne shoppen und freie Tage verbringen. Und im Gegenzug sollten sie den Salzburgern beim Fluglärm entgegenkommen, schlägt Blachfellner vor.

Politisches Gegengeschäft unter Partnern

Das Thema ist ein Paradebeispiel, wie Politik funktionieren kann. Umwelt-Landesrat Walter Blachfellner bietet der ASFING nun Geld an, damit sie auf die Mauteinnahmen auf der Autobahn rund um die Landeshauptstadt verzichtet. Helfen würde das zunächst „unseren bayerischen Freunden“, wie Blachfellner betont - weil die sich meist keine Vignette leisten.

Genauso profitieren würde allerdings die Stadt Salzburg. Weil die Bayern zum Europark, zu den Shops beim Airport oder ins Messegelände dann über die Autobahn fahren und nicht mehr Umwege durch Wohngebiete nehmen.

Argumente bei Treffen in Berlin

Von den Bayern könnte man für das Entgegenkommen auch einen „Preis“ einfordern - und das hört sich im diplomatischen Deutsch von Politikern so an. Blachfellner: „Ich werde im März beim deutschen Verkehrsminister in Berlin vorsprechen, weil es gemeinsam ein wichtiges Thema ist - auch wegen der Verhandlungen beim Fluglärm. Da ist es gut, wenn man auf der Gegenseite eine andere Position damit verbinden kann. Da kann da jeder auf seiner Seite etwas gewinnen.“

Übersetzt heißt das laut Blachfellner: Lieber Verkehrminister Peter Ramsauer, wenn ihr mautfrei auf unserer Autobahn fahren dürft, dann gebt bitteschön auch beim Thema Fluglärm eine Ruhe.

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