Mehr Krebserkrankungen, weniger Todesfälle

Kaum eine Erkrankung ist so stark mit Angst besetzt wie Krebs. Die Stressbelastung ist bei den Angehörigen noch größer als bei den betroffenen Patienten, das zeigen aktuelle Studien zum Weltkrebstag.

Dabei ist bei Krebs eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten: Einerseits erkranken zwar immer mehr Menschen daran - Krebs wird bald weltweit die häufigste Todesursache sein. Andererseits sterben immer weniger Menschen daran, weil die Therapien immer besser werden, sagt der Salzburger Onkologe Richard Greil.

In Österreich erkranken jährlich 40.000 an Krebs

In Österreich erkranken jährlich etwa 40.000 Menschen neu an Krebs, unter ihnen etwas mehr Männer als Frauen. Im Laufe des Lebens trifft es jeden zweiten Mann und jede dritte Frau. Jeder vierte Mann und jede fünfte Frau stirbt daran. Das heißt umgekehrt aber auch, dass fast die Hälfte der Patienten geheilt wird. Das sind positive Nachrichten, dennoch sei die negative Erwartugnshaltung bei Krebs enorm, beklagt der Salzburger Onkologe Richard Greil.

Sonografie bei Brustkrebs Mammografie untersuchung

wikipedia.org/Gloecknerd

Mammakarzinome bei Ultraschall-Untersuchungen.

„Stress für Angehörige höher als für Patienten“

„Die Stressbelastung für Angehörige von Tumor-Patienten ist so hoch, dass man in den skandinavischen Registern zeigen kann, dass der Stress für die Verwandten signifikant höher ist als für die Patienten selbst, und dass die psychiatrischen Aufnahme-Indikationen für die Angehörigen von Krebspatienten drastisch ansteigen ab jenem Zeitpunkt, wo der Partner an Krebs erkrankt ist, ebenso wie auch die Medikamentenkosten für die Partner von Krebs-Patienten.“

Krebs-Sterblichkeit seit 1980 um 40 Prozent gesunken

Zum Abbau der Ängste wurde an der Inneren Medizin III der Salzburger Universitätsklinik im Jahr 2011 eine Lebensstilambulanz mit einem breiten Angebot zB mit psychologischen, komplementärmedizinischen oder sexualmedizinischen Beratungen eingerichtet. Tatsache ist, dass seit dem Jahr 1980 die Sterblickkeit bei Krebs in Österreich um fast 40 Prozent zurückgegangen ist. Verantwortlich dafür sind vor allem bessere Theperien, wie sie besonders an onkologischen Zentren wie zum Beispiel in Salzburg zur Verfügung stehen.

Mammografie

FOTOLIA/ Sven Bähren

Die Sterblichkeit bei Krebs ist in Österreich in den vergangenen 30 Jahren signifikant gesunken.

„Behandlung häufig auf den einzelnen zugeschnitten“

Immer stärker im Kommen sind Behandlungen, die exakt auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sind, berichtet Richard Greil. „Das passiert in der Praxis zum Beispiel bei verschiedensten Formen von Leukämie, also Blutkrebs-Erkrankungen. Ähnlich ist die Situation beim Dickdarm-Karzinom. Ein weiteres Beispiel ist das metastasierte Melanom mit einer Steigerung der Wirksamkeit der Behandlung von früher fünf Prozent auf nunmehr 45 Prozent.“

Vom Todesurteil hin zur behandelbaren Erkrankung

In Salzburg wird auch an Analysemethoden in Blutproben von Patienten geforscht, mit denen in Zukunft Rückfälle deutlich früher als bisher erkannt und therapiert werden können. Krebs ist inzwischen oft von einem Todesurteil zu einer chronischen, aber behandelbaren Erkrankung geworden.

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