Vogelzugrouten: Verzögerung für Windräder

Es dürfte noch viel Zeit vergehen, bis das Windkraftwerk auf dem Windsfeld bei Flachauwinkel (Pongau) in Betrieb geht. Die Naturschutzabteilung des Landes erforscht mit einer großangelegten Studie, ob an der Stelle Vogelzugrouten über die Alpen verlaufen.

In gut zwei Jahren sollten die fünf Windräder auf dem Windsfeld beim Tauerntunnel-Nordportal in Flachauwinkel (Pongau) Strom liefern - das sehen jedenfalls die Planungen der Salzburg AG vor. Allerdings könnte das Naturschutzverfahren die Realisierung verzögern.

Geplante Windräder auf dem Windsfeld bei Flachauwinkl

ORF

Geplante Windräder auf dem Windsfeld bei Flachauwinkel

Experten befürchten, dass die Windräder Zugvögel gefährden: „Die Vögel müssen zweimal jährlich die Alpen queren und orientieren sich bei diesem Flug an nord-südlich verlaufenden Leitlinien - in der Regel Flüssen oder Tallandschaften“, sagt Vogelkundlerin Sabine Werner, „Bei der Alpenüberquerung suchen sie sich Bereich, die energetisch weniger aufwändig sind - das heißt, sie suchen sich Pässe und meiden die hohen Gipfellagen.“

In Alpen „konzentriert sich Vogelzug“

Windräder können für Vögel zur Todesfalle werden: „Der Anprall an Windräder ist immer eine lokale Geschichte - man kann das nicht generell über einen Kamm scheren“, weiß auch Werner, „Wenn ich eine großflächige, flache Landschaft habe, konzentriert sich der Vogelzug nicht auf einen Bereich, sondern kann sich verteilen. Das ist natürlich in den Alpen nicht der Fall.“

Werner kann sich „schon vorstellen, dass es Standorte gibt, die geeignet sind. Aber es sind sehr viele Aspekte, die man vorher genau anschauen muss.“

Untersuchung dauert mindestens ein Jahr

Weil Daten über den Vogelzug am Windsfeld fehlen, gab Naturschutzlandesrat Sepp Eisl (ÖVP) eine großangelegte Studie in Auftrag. Die Studie über den Vogelzug wird inklusive Auswertung mindestens ein Jahr dauern. Es müssen alle Jahreszeiten erfasst werden - zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Link:

Windrad-Betreiber: „Naturschutz blockiert“ (salzburg.ORF.at, 30.12.2011)