Sitzstreik in Landwirtschaftkammer beendet

Tierschützer haben am Donnerstag einen Sitzstreik in der Salzburger Landwirtschaftskammer abgehalten. Als Protest gegen die Kastenstandhaltung für Schweine ketteten sie sich im Büro des Kammerpräsidenten mehrere Stunden aneinander.

Tierschützer in Landwirtschaftskammer

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Tierschützer ketteten sich in Landwirtschaftskammer zusammen.

Nachdem die Tierschützer in Salzburg von einer Besetzung in Graz erfahren hatten, entschlossen sie sich Donnerstagvormittag ebenfalls zu einer Kundgebung. Unangemeldet marschierten sie in die Landwirtschaftskammer und blieben dort auch bis 22.00 Uhr.

Ein Aktivist baumelte bei der Einfahrt an einem sechs Meter hohen Gestell, zwei als Schweine verkleidete Tierschützer saßen im Windfang zwischen den beiden Glastüren am Haupteingang, und vier Aktivisten ketteten sich im Zimmer des Landwirtschaftskammer-Präsidenten Franz Eßl (ÖVP) am Boden sitzend mit Fahrradschlössern am Hals zusammen. Zudem wurden vor dem Haus mehrere Transparente angebracht.

Tierschützer bei Landwirtschaftskammer

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Polizei wollte „Lage ruhig halten“

Insgesamt verbrachten die Tierschützer elfeinhalb Stunden im Gebäude der Landwirtschaftskammer. Beamte der Polizei leisteten ihnen dabei Gesellschaft. Zu einem Gespräch mit Eßl sei es bis zum Schluss des Protestes nicht gekommen, so die Aktivisten, er habe „jedes Gespräch verweigert“, sagte der Obmann der Vereins gegen Tierfabriken, Martin Balluch.

Die Schweinezucht spielt in der Salzburger Landwirtschaft eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. In Graz blockierten am Donnerstag ja 25 Tierschützer die Einfahrt zur Kammer - mehr dazu in Tierschützer besetzten Landwirtschaftkammer. Die Polizei, die personell stärker vertreten war als die Tierschützer, setzte auf Deeskalation: „Wir wollten die Lage ruhig halten“, sagte Polizei-Sprecher Anton Schentz.

Tierschützer besetzen Landwirtschaftskammer

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