Bergbauer gestaltet SPÖ-Bundespolitik mit
salzburg.gv.at
Zehentner hat Mittwoch seine letzte Rede als Mitglied des Salzburger Landtages gehalten. Er wird nun das SPÖ-Mandat des Gasteiners Manfred Gruber im Bundesrat übernehmen.
Diese politische Übersiedlung und das Pendeln nach Wien sieht Zehentner nicht als Abstellgleis für einen der profiliertesten Landtagsabgeordneten. Es sei auch kein Versorgungsposten, betont der Landwirt aus dem Unterpinzgauer Bergdorf Eschenau, das zur Gemeinde Taxenbach gehört.
„Sie möchten mich in Wien haben“
Der scheidende Agrarsprecher der Sozialdemokraten im Salzburger Landtag spricht vielmehr von einer deutlichen Aufwertung innerhalb der SPÖ, weil er auch als Landwirt und Bergbauer nun in der Bundespolitik mitarbeiten könne: „Es ist der Wunsch des Bundes-SPÖ an mich herangetragen worden, ich sollte mich mehr um die Agrarpolitik für ganz Österreich kümmern. Das tue ich wirklich gern.“
Als Experte auch im Nationalrat aktiv
Was nutzt ein erfahrener Agrarpolitiker in einer Institution wie dem Bundesrat, der als Vertretung der Länder politisch in Österreich nichts zu sagen habe, fragt ORF-Redakteur Franz-Josef Huter den Pinzgauer Bergbauer.
Zehentner entgegnet, diese Sicht auf den Bundesrat stimme: „Aber ich sitze ja im Parlamentsgebäude neben dem Nationalrat, und als Fachmann bin ich natürlich auch im Landwirtschaftsausschuss des gesetzgebenden Nationalrates tätig; auch als Verhandlungsführer. Es gibt keine Agrarpolitik in Österreich, wo nicht die SPÖ auch zustimmen muss. Da brauchen sie jemanden, der sich inhaltlich auskennt. Sonst kann man ohnehin nur Ja oder Nein sagen.“
Genossenschaftsgründer der ersten Stunde
Zehentner ist auch Chef der überparteilichen Tauernlamm-Genossenschaft, die lange vor dem Trend der heutigen bäuerlichen Selbstvermarktung völlig neue Geschäftsmodelle der Direktvermarktung entwickelt hatte - teils gegen Interessen großer Agrarkonzerne.
Das rote Mandat von Robert Zehentner im Landtag übernimmt nun Vizebürgermeister Andreas Wimmreuter aus Zell am See (Pinzgau).