Kritik an Verkehrsplanung bei Sportzentrum Mitte

Ein Riesenprojekt mit mangelhaftem Verkehrskonzept: So beurteilen Kritiker das das neue Sportzentrum Mitte an der Akademiestraße in Salzburg. Es soll 2012 fertig werden und sorgt schon für große Widerstände.

Autos auf dem Parkplatz.

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Tausende Besucher müssen künftig über eine einzige Sackgasse zur Sportanlage fahren. Und dort werde es dann viel zu wenig Parkplätze geben, heißt es.

Während die meisten Nachbarn des großen Areals froh sind, weil damit die alten Plattenbauten der Universität an der Akademiestraße großteils verschwinden, wächst der Ärger über die - für viele zweifelhafte - Verkehrslösung.

Dazu gibt es Kritik an der Stadtpolitik von Bürgerliste und SPÖ, doch diese zeigen sich unbeeindruckt.

Sackgasse der Verkehrsplanung?

Rund 4,5 Millionen Euro investiert die Stadt Salzburg in diese Erweiterung des Sportzentrums im Nonntal. Dafür gibt es eine wettkampftaugliche Leichtathletik-Anlage inklusive 400 Meter-Laufbahn. Durch die neue Anlage verschwinden aber auch zwischen 35 und 40 Parkplätze, die derzeit noch vorhanden sind.

Kritik an fehlendem Konzept

Geschäftsführer des Sportzentrums ist Fritz Gruber: „Die Verkehrssituation belastet uns wirklich. Bei der Pädagogischen Hochschule gibt es 1.500 Studierende. Die ARGE und wir haben gemeinsam im Jahr etwa 400.000 Besucher. Das geht alles nur über die Akademiestraße. Sonst sind die Gebäude nicht erreichbar. Das wird für die Anrainer starker Tobak werden.“

Weil Stadtrat Johann Padutsch (grüne Bürgerliste) aber unbedingt eine Verbindung zwischen Freisaal und den Sportplätzen schaffen will, müssen die Parkplätze weichen, so Padutsch: „Man kann das städtebaulich nicht verantworten, dass man wegen 35 Parkplätzen das Gesamtkonzept Unipark ins Wanken bringt.“

Padutsch: „Dauerparker sollen verschwinden“

Stattdessen will Padutsch den Parkplatz in der Akademiestraße nutzen: „Der ist ja derzeit sehr überbelegt durch Dauerparker.“

Das sind vor allem Universitätsmitarbeiter. Deren Autos sollen verschwinden. Wohin? Das sagt Padutsch nicht. Aber auch der Akademiestraßen-Parkplatz ist keine Dauerlösung: „Im Endausbau ist auch dieser für eine Renaturierung vorgesehen“, so der Stadtrat: Dort soll also eine Wiese hinkommen.

Die Besucher sollen eben mit dem Bus oder mit dem Rad fahren, empfiehlt Padutsch. Außerdem könne man ja auch zu Fuß gehen.

Schaden: „Kruzifix, wird nur gejammert“

Nicht nur dem grünen Stadtrat, auch Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) war das Thema fehlendes Verkehrskonzept bei einem Pressegespräch am Mittwoch sichtlich und hörbar unangenehm: „Wir haben jetzt zwei Drittel der Redezeit über die Parkplätze geredet. Das ist doch fad. Kruzifix, mitten in der Altstadt fast, und dann wird nur gejammert.“

Zu jammern werden vor allem die Anrainer haben und alle jene, die versuchen, zum Union-Sportzentrum mit dem Auto vorzudringen - also beispielsweise Eltern mit kleinen Kindern oder Fans aus Umlandregionen.