Lungau: Natürlicherer Flusslauf für die Mur

Die Lungauer wünschen sich einen natürlicheren Flusslauf für die Mur und machen sich Sorgen wegen eines Kraftwerks, das die Salzburg AG zwischen Tamsweg und Ramingstein plant. Das zeigte der „Mur-Dialog“ des Landes Salzburg.

Fast 900 Lungauer beteiligten sich an der Umfrage des Landes. Der Wunsch nach einem natürlicheren Flusslauf war eindeutig, sagt Wasserwirtschaftsexperte Theodor Steidl: „Die Mur ist ja ein Fluss mit zwei Gesichtern: Zuerst die wunderschönen Mur-Mäander und dann kommt der Abschnitt der regulierten Mur mit Trapez-Profil. Und da haben die Lungauer gesagt: Da hätten wir gerne die eine oder andere Aufweitung, dass man auch die Füße in das Wasser halten kann.“

Für solche Flussaufweitungen gibt es Förderungen bis zu 75 Prozent. Eine Hürde sei allerdings der Grundverbrauch - denn Grundbesitzer müssen Grund verkaufen, weiß Steidl; „Es liegt natürlich auch an den Lungauern, dass sie da selbst aktiv sind. Das war ein schönes Ergebnis dieses Dialogs, dass eine Gruppe Lungauer einen Verein machen möchte, der sich aktiv um eine Umsetzung bemüht.“

Sorgen, dass Mur wegen Kraftwerks trockenfällt

Eher besorgt reagierten die Lungauer auf die Pläne der Salzburg AG, zwischen Tamsweg und Ramingstein ein Kraftwerk zu errichten, sagt Steidl: „Es waren Ängste da, dass die Mur trockenfällt, dass der Stollen, der da errichtet wird, weitreichende Schäden anrichtet. Dabei muss man vorher sagen: Eine trockene Mur kommt nicht in Frage - da gibt es noch genug Restwasser drinnen.“

Noch ist das Kraftwerksprojekt nicht eingereicht,zudem muss eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden.