Viele Biomasse-Kraftwerke „äußerst ineffizient“

Viele Biomasse-Kraftwerke, die in den letzten Jahren gebaut wurden, seien „äußerst ineffizient“. Das kritisiert Christian Rakos, Geschäftsführer von Pro Pellets Austria. Gerade bei der Stromerzeugung werde „Holzverschwendung“ betrieben.

Derzeit vermehrt sich der Waldbestand in Österreich. Einem jährlichen Verbrauch von 20 Millionen Festmetern stehe ein Zuwachs von 30 Millionen Festmetern gegenüber, betonte Rudolf Rosenstatter vom Waldverband beim 44. Naturschutztag in Salzburg.

„Total ineffizient zur Stromerzeugung“

Fest steht aber, dass der Holzverbrauch steigen wird. Daher müsse die Effizienz der Energiegewinnung aus Holz dringend besser werden, betonte Rakos: „In den letzten Jahren sind 100 Holzkraftwerke in Österreich entstanden - viele von denen äußerst ineffizient -, die sieben Millionen Festmeter Holz verbrauchen. Das ist eine gigantische Holzverschwendung. Mit dem Auslaufen des Ökostrom-Regimes sollte man die Buden einfach zusperren - das muss man ganz ehrlich sagen. Lieber effizient zur Wärmebereitstellung nutzen als total ineffizient zur Stromerzeugung.“

Heizkessel in Hackschnitzel-Biomasse-Heizwerk

ORF

Schwächen im Umgang mit Biomasse ortete auch Michael Johann von den Grünen Bäuerinnen und Bauern. Ein Biomasse-Kraftwerk auf der „grünen Wiese“ mit langen Transportwegen sei ökologisch nicht sinnvoll. Wo kommt das Holz her? Ist es als Energieträger überhaupt geeignet? - Diese Fragen sollten stärker berücksichtigt werden, forderte Johann.

Mehr Pelletsimporte aus Nordamerika

Zurzeit wird Holz als Brennstoff vor allem in Form von Stückholz und Hackschnitzeln genutzt, zu zehn Prozent sind es Pellets. Doch bei diesen stecke der Teufel im Detail, schilderte Rakos: „Zurzeit beginnt Europa, im großen Stil Holz aus Nordamerika - vor allem in Form von Pellets - zu importieren - momentan vor allem für Kraftwerke in England, Holland, Belgien. Da sind wir sehr dahinter, darauf zu achten, dass es Nachhaltigkeitskriterien gibt, die eingehalten werden, die den Treibhauseffekt, der durch diese Produktion entsteht, berücksichtigen.“

Als Alternative sieht Rakos auch den Anbau schnell wachsender Bäume wie Pappeln in den ungenutzen Landstrichen Ost- oder Mitteleuropas. Sie könnten quasi die „Erdölfelder der Zukunft“ sein.

Link