Poller ab sofort videoüberwacht

Ab Freitag ist Schluss mit der Debatte, wer Schuld hat, wenn Autos und Poller in Salzburgs Altstadt kollidieren - zumindest beim Michaelitor auf dem Mozartplatz. Dort wurden die ersten Videokameras installiert, die die Kennzeichen aller ein- und ausfahrenden Fahrzeuge aufzeichnen.

280-mal kam es seit Inbetriebnahme der mechanischen Innenstadtsperren im Juni 2010 zu Unfällen mit Pollern, ein Drittel der Lenker ist fuhr davon. Die Kameras beim Mozartplatz sind ab Freitag scharf und zeichnen bei den Polleranlagen die Daten der Fahrzeuge auf. Die Datenschützer haben dagegen keine Einwände.

Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) sagt dazu: „Es ist deshalb notwendig, weil der Schaden sonst an der Stadt hängenbleibt, und der ist natürlich um einiges höher als die Kosten für die Kameras.“ 40.000 Euro kosten die acht Kameras auf dem Mozartplatz, weitere 26.000 die vier kommenden Aufnahmegeräte bei der Einfahrt Kaigasse.

„Unfälle liegen meistens an Fahrfehlern“

„Aufgezeichnet wird nur die Durchfahrt vom Fahrzeug, und wenn nichts passiert, wird das auch sofort wieder gelöscht. Wir haben aus vielen Daten feststellen können, dass es sehr wenig an technischem Versagen liegt, sondern an Fahrfehlern. Es gibt einfach immer noch viele Lenker, die einfach probieren nachzufahren“, sagte Projektleiter Christian Morgner.

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Kameraüberwachung für Altstadtpoller (salzburg.ORF.at; 18.10.2011)

Fahrerflüchtige soll es mit den Überwachungskameras in Zukunft nicht mehr geben, so Morgner. „Da gibt es hieb- und stichfeste Beweise, und es kann eindeutig nachgewiesen werden, ob der Poller versagt hat oder ob der Fahrer schuld ist.“ So stehen den Anschaffungskosten von 66.000 Euro bisher uneinbringbare Schäden von 120.000 Euro gegenüber. An Anzeigen hat die Stadt Salzburg bis jetzt über 60.000 Euro kassiert.