Kulturzentrum „Kubus“ abgesagt

Die Gemeinde Tamsweg (Lungau) will im letzten Moment den Bau des geplanten großen Kultur- und Sportzentrums „Kubus“ absagen. Bürgermeister Alois Lankmayr (ÖVP) verweist auf „zu hohe Kosten“. Für LHstv. David Brenner (SPÖ) ist das eine „verwunderliche“ Kehrtwende.

8,3 Millionen Euro hätte der Bau gekostet, mehr als drei Millionen an Förderung waren bereits zugesagt. Dennoch sei Tamsweg der finanzielle Kraftakt zu groß gewesen, sagt Bürgermeister Alois Lankmayr. Pro Jahr wären Ausgaben von 300.000 Euro angefallen. Allerdings droht Tamsweg nun auf Planungskosten von 660.000 Euro sitzen zu bleiben.

„Das schmerzt uns sehr, waren aber notwendige Vorleistungen, um zu einer Entscheidung kommen zu können. Wenn man sieht, dass man sieben bis acht Prozent der Kosten ausgegeben hat und sieht, dass die restlichen 92 bis 93 Prozent nicht finanzierbar sind, dann muss man ‚Stopp‘ sagen“, sagt Bürgermeister Lankmayr.

Jetzt nur Sporthalle, für Kultur vage Aussichten

So wird Tamsweg jetzt nur eine Sporthalle für die neue Mittelschule errichten. Für die freie Kultur hat Lankmayr vorerst nicht mehr als eine noch vage Perspektive. „Wir haben im Ortszentrum das Schloss Kuenburg, ein wertvolles, denkmalgeschütztes Gebäude, das der Gemeinde gehört. Die Überlegungen gehen jetzt dahin, dieses Schloss zu sanieren und mit einem kleinen Zubau Räumlichkeiten für die Kultur zu schaffen. Bei der derzeitigen finanziellen Situation ist daran allerdings frühestens in zwei bis drei Jahren zu denken“, sagt der Bürgermeister.

Brenner: „Kehrtwende mehr als verwunderlich“

Salzburgs Kultur- und Finanzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner (SPÖ) bezeichnet die Entscheidung der Gemeinde Tamsweg als schweren Rückschlag für Kunst und Kultur im Lungau. Das Land sei bereit gewesen, den Bau des Kultur- und Sportzentrums mit mehr als fünf Millionen Euro zu unterstützen, sagt Brenner. Im August seien die Finanzierungsverträge unterzeichnet worden. Die radikale Kehrtwende jetzt sei mehr als verwunderlich, ergänzt Brenner.

Pikanterie am Rande: Ohne Einspruch eines Anrainers wäre mit dem Bau des abgesagten Sport- und Kulturzentrums bereits begonnen worden.