Grenzkontrollen: Hotels profitieren von Bundespolizei
Viele stammen aus nördlichen, nordöstlichen oder östlichen Regionen Deutschlands, viele sind noch recht jung und arbeiten nun dort, wo Hunderttausende andere Deutsche Urlaub machen. Männer und Frauen der deutschen Bundespolizei sind oft über Monate an der Grenze zu Österreich im Einsatz. Auch im Vier-Sterne-Hotel Luisenbad in Bad Reichenhall wohnen viele. Arbeitgeber Staat zahlt für Kost und Logis.
dpa/Sven Hoppe/Marc Tirl, Frank Dehlis
„Viele Zimmer länger belegt“
Für Hotellerie und Gasthäuser der grenznahen Kurstadt sind die Grenzkontrollen seit zwei Jahren ein gutes Geschäft, sagt Gerhard Fuchs, Fremdenverkehrsreferent von Bad Reichenhall: „Wenn man Gruppen wie die Bundespolizei hat, dann habe ich 15 bis 20 Zimmer auf einmal und für längere Zeit belegt. Das ist natürlich ein schöner Umsatz.“
Was den Betrieben eine viel bessere Auslastung beschert, wirkt auf andere Urlaubsgäste im ersten Moment befremdlich, sagt Andrea Josten, Rezeptionistin im Hotel Luisenbad: „Immer wieder fragen Gäste, oh Gott, was ist passiert? Es ist schon überwältigend, wen der ganze Hof beim Hotel voll mit Transportern der Bundespolizei ist.“
„Einzelhandel leidet“
Während Hotel- und Pensionsbetreiber profitieren, leiden die Geschäftsleute in Bad Reichenhall, Piding und Freilassing nach eigenen Angaben unter den Grenzkontrollen. Die Kundschaft aus Österreich bleibt nun oft aus.
Links:
- Grenzkontrollen: Mehr Fahrspuren gegen Stau gefordert (salzburg.ORF.at; 21.8.2017)
- Autobahn: Unmut über Ausweichverkehr wächst (salzburg.ORF.at; 19.8.2017)
- Bayern will Grenze weiter kontrollieren (salzburg.ORF.at; 17.8.2017)