Asylkrise: Deutschland weist mehr Migranten ab
dpa/Sven Hoppe/Marc Tirl, Frank Dehlis
Beim Walserberg, auf dem Salzburger Hauptbahnhof oder an der Saalach bei Freilassing und Salzburg-Liefering: Im Durchschnitt verweigert die deutsche Polizei täglich 13 Migranten die Einreise und schickt sie zurück nach Salzburg. Zum Vergleich: Im August waren es durchschnittlich zehn pro Tag, im Mai nur sechs Migranten täglich. Die meisten kommen aus Syrien, dann folgen Afghanen, Ägypter und Iraker.
Deutschland: „Keine Asylgründe“
Die Polizei in Deutschland lässt sie nicht einreisen, wenn es keinen Asylgrund für sie gibt. Demnach gibt es offenbar viele Iraker, die zu Hause nicht verfolgt werden. Betroffen sind auch Syrer, die nicht in Deutschland um Asyl ansuchen wollen, weil sie zum Beispiel nach Dänemark möchten.
Die Salzburger Behörden müssen sie dann übernehmen. Jeder Fünfte sucht dann laut Polizei in Österreich um Asyl an.
„Viele tauchen unter“
Bei allen anderen wird geprüft, über welches Land sie nach Österreich gekommen sind. Wenn diese Prüfung gelingt, dann kann sie die Polizei dorthin zurückweisen. Ist das nicht möglich, etwa weil zum Beispiel Ungarn generell keine Migranten, Asylwerber und Flüchtlinge zurücknimmt, dann muss die die Salzburger Polizei sie wieder aus ihrem Anhaltezentrum entlassen. Laut Juristen gibt es rechtlich keine weiteren Möglichkeiten, die Reisenden festzuhalten. Viele würden in Österreich untertauchen oder versuchen, wieder in Deutschland auf anderem Weg einzureisen. Dann folge oft eine neuerliche Zurückweisung nach Österreich, heißt es bei Ermittlern der Exekutive.
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Deutschland weist viele ab
ORF-Redakteurin Christine Frenkenberger hat sich über die aktuelle Lage erkundigt. Wie reagiert Österreich?