Von der Antarktis auf den Sonnblick

Das Sonnblick-Observatorium in 3.100 Metern Seehöhe bei Rauris (Pinzgau) hat eine neue Leiterin. Die 29-jährige Elke Ludewig koordiniert künftig die meteorologischen Forschungsprojekte auf Österreichs höchstgelegener Wetterstation.

Die junge Meteorologin hat familiäre Wurzeln in Salzburg und Deutschland. Sie ist nach Forschungsaufenthalten in der Antarktis an einsame Orte zum Arbeiten gewöhnt. 14 Monate dauerte ihr Aufenthalt auf der deutschen Polar-Forschungsstation Neumayer III unweit des Südpols: „Man hat da eine weiße Landschaft mit nichts Anderem. Und auf einmal taucht da eine Station auf Stelzen auf, die in Weiß, Blau und Rot gestrichen ist und wie ein Spielzeug in dieser Umgebung aussieht.“

neue Leiterin für sonnblick Observatorium elke ludewig

ZAMG

Elke Ludewig setzt einen Forschungsballon mit Radiosonde in den antarktischen Sturm aus

Einmal pro Woche auf den Sonnblick

Ludewig hat in der Antarktis auch an Ballons befestigte Radiosonden bei Sturm und bis zu minus 47 Grad unter null eingesetzt. Sie wird künftig von der Stadt Salzburg aus das Forschungsteam auf dem Sonnblick leiten. Es kommen immer wieder auch Experten aus dem In- und Ausland für besondere Projekte nach Rauris.

Zumindest einmal pro Woche will sie selbst mit der Personen- und Materialseilbahn von Kolm Saigurn aus auf den Berg fahren: „Der Sonnblick ist seit wenigen Tagen neue GRW-Station in einem globalen Netzwerk. Er wurde aufgewertet. Wir haben eine neue Datenqualität für die globale Überwachung der Atmosphäre. Das ist natürlich toll, mit dem ganzen Team den Sonnblick weiter voranzubringen.“

Bergsteigen Klimawandel Gletscher Alpenhauptkamm Rauris Gipfel Alpen Skitour Rauriser Sonnblick Hocharn Kolm Saigurn

Gerald Lehner

Hoher (Rauriser) Sonnblick (links) mit dem Obersavorium auf der Gipfelpyramide in der Mitte des Grates. Rechts: Hocharn und Ritterkopf

Forscherin der Extreme

Scheinbar unendliche Weiten, oft auch Stille, dann besondere Geräusche in der Kälte - daran ist die Meteorologin nach ihren Forschungen in der Antarktis gewöhnt: „Man hat dort sehr starke Stürme. Dadurch ist die Luft sehr trocken, dadurch geraten viele Eispartikel auf der Oberfläche in Bewegung. Wenn die Kristalle dann aneinander reiben, dann hört man wirklich fantastische Geräusche vom Schnee.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Von der Antarktis nach Rauris

ORF-Redakteurin Eva Brutmann hat Elke Ludewig besucht und sich ihre Pläne für den Rauriser Sonnblick angesehen.