Gaissau: Wandern statt Skifahren
Am Stefanitag haben die Gaissauer Bergbahnen die Saison eröffnet, und zwar für Wanderer. Das kleine stadtnahe Skigebiet ist ganz auf Naturschnee angewiesen, der heuer bekanntlich auf sich warten lässt. Doch die Sonne lockt auch jede Menge Wanderer in die Berge. Frühlingsstimmung zu Weihnachten im Skigebiet Gaissau-Hintersee und ein einziger Sessellift, der knapp 400 Wanderer in ein Skigebiet ohne Schnee befördert: Die Weihnachtsfeiertage zum Wandern nützen - das liegt heuer stark im Trend.
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„Ich bin zwar eigentlich leidenschaftlicher Tourengeher, doch heuer gehe ich eben wandern. Wir müssen mit dieser Klimaveränderung einfach leben“, sagt Ulli Chiari aus Oberalm (Tennengau). Ähnlich sieht es Ria Keplinger aus der Stadt Salzburg. „Ich habe einen wunderbaren Spaziergang mit meinem Hund gemacht. Für ihn ist das wunderbar, denn würde ich Ski Fahren, dann wäre er ja nicht mit“, schmunzelt Keplinger.
Auch Saisonkartenbesitzer gehen Wandern
Ein Drittel der Liftbenützer sind im Besitz einer Saisonkarte und erleichtert, dass es nun endlich los gegangen ist, wenn auch im Grünen, berichtet der Betriebsleiter der Bergbahnen Gaissau, Martin Wallmann. „Natürlich geht uns durch den fehlenden Naturschnee viel Weihnachtgeschäft verloren. Aber Jammern bringt uns nicht weiter und man muss eben erfinderisch sein. Und es freut uns, dass das Angebot zum Wandern von unseren Gästen auch sehr gut angenommen wird.“, sagt Wallmann.
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Doch nicht alle kommen mit dem Sessellift oder wandern zu Fuß aufs Wieserhörndl. Franziska Jank und Michael Gadermayr aus Aachen (Deutschland) haben gleich am Stefanitag eine Mountainbike-Tour gemacht. „Eigentlich wären wir schon Ski gefahren aber angesichts des nicht vorhandenen Naturschnees haben wir eben die Radtour gemacht“, lacht Michael Gadermayr.
Viele tanken bei den Hütten Sonne
Viele Gäste tanken bei der Hütte Sonne. Auch die Wirte profitieren vom Saisonstart für Wanderer im Skigebiet Gaissau- Hintersee. Vor allem auf der Spielbergalm herrscht Hochbetrieb. Damit alle Frischluft-Fanatiker Platz finden, mussten am Stefanitag sogar Tische in die Wiese gestellt werden. "Dass es heuer keinen Schnee in Gaissau gibt, stört mich überhaupt nicht. Denn das ist ja auch ein sehr schönes Wandergebiet, ja sogar unser Lieblingsgebiet zum Wandern, sagt Peter Denk aus Kuchl (Tennengau).
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Und Josef Lerchl aus Wals-Siezenheim (Flachgau) ergänzt. „Ich finde es super, auch für die Hüttenwirte, die auf diese Weise auch etwas verdienen können. Denn in einer Saison ohne Schnee haben sie es ohnehin schwer genug.“
Hüttenwirte von Idee begeistert
Am Stephanitag hatten Köchinnen und Köche jedenfalls alle Hände voll zu tun - so zum Beispiel auch der Hüttenwirt der Spielbergalm, Josef Ziller. „Es war extrem stressig. Trotz des schönen Wetters habe ich nicht mit so vielen Gästen gerechnet. Aber das war eine sehr gute Idee unserer Liftbetreiber und für uns echt super“, sagt Ziller.
Solange das Wetter so wie derzeit bleibt, wird der Sessellift Wanderer weiterhin ins Skigebiet Gaissau- Hintersee befördern.
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Gaissau: Wandern statt Skifahren
Im Skigebiet Gaissau liegt derzeit kein Naturschnee. Die Liftbetreiber haben die Lifte daher für Wanderer in Betrieb genommen.
Links:
- Zauchensee: 90 Prozent Kunstschnee (salzburg.ORF.at; 22.12.2015)
- Skiorte bei Weitem nicht ausgelastet (salzburg.ORF.at; 20.12.2015)
- Gute Pisten dank Kunstschnee (salzburg.ORF.at; 14.12.2015)