Gymnasium überschwemmt: Schüler gestehen

Mehrere Jugendliche, 14 und 15 Jahre alt, sollen vor einer Woche große Teile des Bundesrealgymnasiums (BRG) Salzburg-Akademiestraße unter Wasser gesetzt und schwer beschädigt haben. Die Schüler gestanden laut Polizei die Tat.

Die Schüler seien Donnerstagabend mit ihren Eltern und Rechtsanwälten bei der Polizei erschienen, sagte Polizeisprecher Ortwin Lamprecht. Bei Schuldirektor Johannes Schiendorfer wurden die vier Jugendlichen Freitagfrüh in der Direktion vorstellig und gaben die Tat zu. Zwei von ihnen besuchen das BRG, zwei andere nicht.

Das Bundesrealgymnasium (BRG) Akademiestraße in der Stadt Salzburg

ORF

Im BRG verursachte das Wasser schwere Schäden

Langeweile als Motiv

Aus Langeweile sei ihnen am Donnerstagabend der Ferienwoche die Idee gekommen, „etwas zu machen“, räumten die Jugendlichen ein. Sie hätten deshalb über eine offene Tür das Schulgebäude betreten und hätten die Damentoilette im dritten Stock aufgesucht. Dort verstopften sie mit Papiertüchern die Abflüsse der Waschbecken und drehten das Wasser auf. Dieses floss aus und drang über das Mauerwerk und die Decken bis ins Erdgeschoß. Dadurch wurden auch Elektroinstallationen beschädigt. Es sei ihnen nicht bewusst gewesen, welchen Schaden sie mit dieser Aktion anrichten könnten, gaben die Jugendlichen an.

Die Toiletten der Schule müssen nach wie vor zum Trocknen beheizt werden. Teile der Installationen und der Deckenkonstruktion wurden schwer beschädigt. Wie hoch der Sachschaden genau ist, konnte der Schuldirektor am Freitag nicht beziffern. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Bundesimmobiliengesellschaft, die bereits die Reparaturarbeiten in die Wege geleitet habe. Der Unterricht ist laut dem Direktor nicht beeinträchtigt, allerdings seien die darunterliegenden Toiletten immer noch gesperrt.

Mit Papiertüchern verstopftes Waschbecken

ORF

Die Jugendlichen verstopften zwei Abflüsse in der Damentoilette im dritten Stock und ließen das Wasser laufen

Schulausschluss möglich

Die Jugendlichen hatten offenbar den zunehmenden Druck nicht mehr ausgehalten, etwa durch die vielen Medienberichte. Dazu gab es immer mehr Gespräche und Ermittlungen in der Schule. Alles zusammen sei ihnen zur großen Last geworden, hieß es.

Welche disziplinären Folgen die Sachbeschädigung für die mutmaßlichen Täter hat, steht noch nicht fest, betont der Schuldirektor: „Ein Schulausschluss kann in schwerwiegenden Fällen drohen. Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, wie sich die Klassenkonferenz entscheiden wird.“

Jugendliche zündeten auch Container an

Die vier Jugendlichen müssen jetzt auch wegen einer anderen Straftat mit Konsequenzen rechnen: „Die Ermittlungen ergaben, dass man den beiden Schülern und den beiden 15-Jährigen einen Brand in Hallwang nachweisen konnte. Die Schüler haben einen Container angezündet“, sagt Polizeisprecher Ortwin Lamprecht. Der Brand des Kunststoffcontainers konnte damals gerade noch rechtzeitig von der Feuerwehr gelöscht werden, bevor ein Firmengebäude in Flammen aufging - mehr dazu in Containerfeuer: Suche nach Brandstiftern (salzburg.ORF.at; 21.12.2014)

Die Teenager werden wegen nach Abschluss aller Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Links: