Flüchtlinge in Abtenau: Wogen gingen hoch

Dass das Flüchtlingsunterkunft in Abtenau (Tennengau) statt den ursprünglich geplanten 120 nur 40 Flüchtlinge beherbergen solle, beruhigt die Abtenauer kaum: Bei einer Bürgerversammlung Mittwochabend gingen die Wogen hoch.

Kein einziger Sitzplatz war bei der kurzfristig einberufenen Bürgerversammlung mehr frei. Die Abtenauer sind verärgert, fühlen sich überrumpelt und haben Bedenken, was das Verhalten der Flüchtlinge angeht.

„In Abtenau haben wir schon Erfahrungen - und wenn ich sage, wie viel bei Billa oder Bipa gestohlen worden ist, die Polizei ist wegen 50 Euro gar nicht mehr ausgerückt“, sagte einer der Abtenauer. Eine andere Diskussionsteilnehmerin wehrte sich vehement gegen solche Aussagen: „Natürlich werden Diebstähle vorkommen - aber dass man jetzt hetzt oder dass man Angst verbreitet und sagt, man kann nicht einmal mehr die Tochter joggen schicken, weil ich Angst haben muss, dass was passiert - das ist nicht richtig, da jetzt schon im Vorhinein Angst zu verbreiten.“

Bürgerversammlung in Abtenau zu der Flüchtlingsunterkunft

ORF

Bei der Bürgerversammlung wurde sehr emotional diskutiert

Ärger über Vorgangsweise des Ministeriums

Verständnis für die Not der Kriegsflüchtlinge aus Syrien war durchaus da. Die Vorgehensweise des Innenministerium, dass die Gemeinde Abtenau vollendete Tatsachen gestellt wurde, stieß aber allen auf: „So geht man mit Bürgern in Österreich nicht um“, sagte ein aufgebrachter Abtenauer. „Ich stehe für unsere Kinder, die aufwachsen. Und die sollen eigentlich ein Miteinander kennenlernen. Wir sind globalisiert, wir werden dem nicht auskommen - und wir werden das Beste daraus machen“, ergänzte eine andere.

So sah das auch der Abtenauer Bürgermeister Johann Schnitzhofer (ÖVP). Er vertraut zudem auf Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), dass die 40 Asylwerber nur bis Jahresende bleiben sollen und keine weiteren dazukommen.

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