Silent Disco nicht mehr genehmigt

In der Stadt Salzburg ist eine hitzige Debatte über eine Jugendveranstaltung im Volksgarten entbrannt. Die silent Disco - eine Kopfhörerparty - wurde von der Stadt Salzburg nicht mehr genehmigt. Zu laut und zu wild, lautet die Begründung.

Die Veranstalter wehren sich. Mittlerweile hat sich auch Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) zu Wort gemeldet: Er macht sich für die Jugendkultur stark. Silent Disco- also leise Disco - das ist eine Party, bei der getanzt wird, allerdings leise, denn die Musik kommt über Kopfhörer. Das Konzept wurde entwickelt, damit auch ohne Lärmbelästigung für die Umgebung gefeiert werden kann. Die silent Disco sei dennoch zu laut für die Stadt Salzburg, sagt Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ).

„Vor allem am Wochenende sind die jungen Leute dann natürlich teilweise bis vier Uhr früh und länger geblieben. Aber gerade im Sommer möchten die Leute bei offenem Fenster schlafen. Und die Lärmbelästigung - auch durch eine silent Disco - und auch der Umstand, wie es danach dort ausgesehen hat, war einer neuerlichen Genehmigung nicht dienlich.“

Silent Disco

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Vier Jahre lang gab es die silent Dicso und die jetzige Absage will deren Veranstalter Werner Purkhart nicht hinnehmen. „Ich habe bei der silent Disco keinen einzigen Polizeiwagen vorfahren sehen. So massiv können die Beschwerden daher nicht gewesen sein. Und das gilt es einfach zu überprüfen und nicht auf Grund von Gerüchten so eine Institution der Jugendkultur wie die silent Disco einfach eiskalt abzuschießen“, kritisiert Purkhart.

Nur wenig direkte Anrainer

Direkte Anrainer gibt es beim Volksgarten wenige. Ein „Salzburg heute“-Team hat in einer angrenzenden Siedlung nachgefragt, ob die Kopfhörer-Party stört. „Mir gegenüber hat sich zwar noch niemand beschwert. Ich glaube aber trotzdem, dass es doch einige Leute gibt, die das stört, vor allem ältere Menschen. Ich selbst finde es toll, wenn für junge Leute etwas getan wird, auch wenn man es in dem Fall hört“, sagt eine Anrainerin.

Silent Disco

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Am Donnerstag soll es noch einmal Gespräche über die Silent Disco geben. Für den Fall, dass es beim „Nein“ der Stadt bleiben sollte, plant der Veranstalter eine „silent Demo“, also eine leise Demonstration.

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