Vorschau: Landestheater experimentierfreudig

Das Landestheater will 2014/2015 die „Kunst der Veränderung“ pflegen. Die Saison wird mit einer „Zauberflöte“ eröffnet, in der die „ohnehin ferngesteuerten Figuren des ‚Tamino‘ und der ‚Pamina‘ von Marionetten dargestellt werden“, wie Intendant Carl Philip von Maldeghem erläutert.

Landestheater Salzburg

salzburger-landestheater.at

Landestheater Salzburg

Inszeniert wird die „Oper aller Opern“ vom Intendanten selbst, am Pult steht Mirga Grazinyte-Tyla, die neue Musikdirektorin des Hauses (ab 20. 9.). Weiter geht es mit einem „Rigoletto“ (25. 10.), den das Team Amelie Niermeyer und Adrian Kelly ins Haus für Mozart bringen wird (ab 25. 10.).

Operndirektor Andreas Gergen wird im Dezember „Im weißen Rössl“ zur Premiere bringen, und zwar in einer laut Gergen entkitschten, modernen und zugleich auf Basis der Urversion rekonstruierten Fassung.

Erinnerung an Mortier

Es folgen Bellinis "La Sonnambula (22. 2. 2015), ein „Fidelio“ (ab 18. 4.) und die Opern-Uraufführung „Tahrir“ des Salzburger Komponisten Hossam Mahmoud (17. 5.). Im Juni 2015 wird dann noch „Dafne“ von Antonio Caldara (1670-1736) im Heckentheater im Salzburger Mirabellgarten gegeben. In diesem barocken Freilufttheater wurde die Oper 1716 uraufgeführt. Abgerundet wird der Musiktheater-Spielplan mit einer Kammeroper des 20. Jahrhunderts aus der Werkstatt des „Opernstudios Gerard Mortier“ sowie den Wiederaufnahmen der Erfolgsproduktionen „La Cage aux Folles“ sowie „Sound of Music“.

Das Schauspiel präsentiert in der kommenden Saison gleich acht Ur- und Erstaufführungen. Der Reigen beginnt mit „Der deutsche Mittagstisch“, einer Collage von Dramoletten von Thomas Bernhard sowie von jungen Autoren und Studenten der Universität der Künste Berlin. Auch die Bühnenfassung von Daniel Kehlmanns Roman „Die Vermessung der Welt“ wird im Salzburger Landestheater seine österreichische Erstaufführung erleben (3. 10.), und mit Schillers „Kabale und Liebe“ steht eine klassische Liebestragödie auf dem Spielplan (22. 11.).

Brandner Kaspar

„Ein lange gehegter Plan wird mit dem Stück ‚www.brandnerkaspar.at‘ realisiert“, erläutert Maldeghem, „aber es wird weniger um Wilderei und mehr um Verlust und Familie gehen“. Für die Hauptrolle in dieser Stückadaption von Volkmar Kamm ist Karl Merkatz angekündigt (19. 1.).

Mit „Ladies Night“ kommt eine bittere und erfolgreiche Brit-Komödie, und mit „Anatol“ von Schnitzler findet sich ein weiterer Klassiker im Programm. Die weiteren Ur- und Erstaufführungen sind: „Spanisch für Anfängerinnen“, „Heimatabend“ mit der Salzburger Bürgerbühne, „Zorn“, „Nach Europa“ und „Zusammen ist man weniger allein“.

Das Ballett von Peter Breuer wird sich nach dem aktuellen Erfolg mit „Schwanensee“ erneut mit Tschaikowsky beschäftigen - ab 18. 10. gibt es einen neuen „Nussknacker“. Ab 16. 4. werden im Republic „Steine gerollt“, da gibt es eine Choreografie rund um die Rolling Stones. Das Kindertheater von Spartenleiterin Astrid Großgasteiger plant für die kommenden Spielzeit fünf Premieren und eine Wiederaufnahme.

25 Prozent selbst erwirtschaftet

Das Salzburger Landestheater ist laut Wirtschaftsdirektor Torger Erik Nelson wirtschaftlich gesund. Das Budget beträgt 16 Mio. Euro, rund zwölf Mio. kommen von Stadt und Land. „Mit unsere Eigenwirtschaftlichkeitsquote von 25 Prozent sind wir Spitzenreiter unter Österreichs Landestheatern“, so Maldeghem.

Link: