Vorbereitung für EU-Übung „Taranis“

Die internationale Katastrophenschutzübung „EU Taranis 2013“, die Ende Juni 2013 im Bundesland Salzburg stattfindet, wirft ihre Schatten voraus. Seit Montag tagten Vertreter österreichischer und internationaler Einsatzkräfte in Salzburg.

Bundesheer Pioniere Katastrophenschutz Katastrophe Katastropheneinsatz Militär

bundesheer.at

Zusammenarbeit von Feuerwehrleuten, Pionieren des Bundesheeres und anderen Einsatzkräften im Katastrophenschutz

Ziel sei es, die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte bei zivilen Katastrophen innerhalb der Europäischen Union zu verbessern, sagte Laurent de Pierrefeu, bei der Europäischen Kommission für humanitäre Hilfe und Zivilschutz zuständig, bei einem Pressegespräch in Salzburg.

„Die wichtigste Aufgabe des Zivilschutzes in Zeiten des Friedens ist die Vorbereitung auf den Ernstfall“, begründete de Pierrefeu. Das Rote Kreuz Salzburg hat von der Europäischen Kommission den Zuschlag für die Ausrichtung der internationalen Übung, an der rund 900 aktive Einsatzkräfte aus dem In- und Ausland teilnehmen werden, erhalten. Mit Darstellern, Versorgungs- und Sicherheitskräften sind rund 1.500 Personen involviert.

Übungsannahme

Nach wochenlangen schweren Regenfällen kommt es beim Pass Lueg zu einer Verklausung der Salzach. Der natürliche Damm bricht und Teile des Salzachtals im Tennengau und Flachgau sowie die Stadt Salzburg werden überschwemmt. Eingebaut in diese Übungsannahme sind verschiedene Einsatzszenarien, die die Rettungsmannschaften bewältigen müssen. „Wir haben durchaus fordernde Aufgaben eingebaut“, sagt Salzburgs Rettungskommandant Anton Holzer.

Harte Aufgaben für Rettungsteams

So warten ein aus den Gleisen geworfener Personenzug, bei dem auch Waggons mit Gefahrgut mitgeführt werden, oder ein von der Umwelt abgeschnittenes Dorf, mit Chemikalien kontaminierte Menschen, eingestürzte Häuser und eine zu evakuierende Schule auf die Helfer aus dem In- und Ausland.

„Alles soll so realistisch wie möglich ablaufen“, kündigt Holzer an. Mitwirken werden an der Übung beispielsweise die italienische Katastrophenschutzeinheit der vorgerückten Medizinischen Versorgungseinheit mit Chirurgie oder eine auf die Bergung von Erdbebenopfern spezialisierte Such- und Rettungseinheit aus Holland.

Bundesheer macht mit

Seit kurzem steht fest, dass auch das österreichische Bundesheer an der Übung teilnimmt. „Katastrophenhilfe ist eine unserer Hauptaufgaben. Wir sind froh, dass wir das auch im europäischen Kontext üben können“, sagt Oberst Franz Pritz vom Salzburger Militärkommando. Unter anderem soll die Schwarzenbergkaserne den Rettungsteams als Operationsbasis dienen.

Damit sich die Einsatzzentrale und Beobachter einen Überblick über die gesamte Lage machen können, werden Beobachtungsdrohnen eingesetzt. Auch Roboter, die in eingestürzte Häuser kriechen und Bilder übermitteln, unterstützen die Teams, kündigt Holzer an. „Taranis“ hat ein Gesamtbudget von 1,175 Mio. Euro, 85 Prozent werden von der EU finanziert.

Internationale Zusammenarbeit

Der Rest wird vom Land Salzburg, dem Innenministerium und Sponsoren übernommen. Eingebunden sind Rettungsteams aus Österreich, Deutschland, Bulgarien, Tschechien, Rumänien, Italien und den Niederlanden. Aus Österreich nehmen unter anderem Rotes Kreuz, Feuerwehr, Bergrettung, Wasserrettung und Bundesheer teil.

Links: