Internationale Übung bei Pass Lueg

2013 veranstalten EU und Rotes Kreuz beim Pass Lueg im Tennengau und Pongau eine internationale Großübung für den Katastrophenschutz. Szenario: Die Salzach staut sich durch Geröll und Treibholz auf, der Damm bricht, die Region wird überflutet.

Hochkönig Hagengebirge Pass Lueg

Gerald Lehner

Pass Lueg bei Golling (Tennengau) von Norden gesehen

Das Salzburger Rote Kreuz hat nun mit seiner speziellen Bewerbung die Europäische Union überzeugt und wird diese millionenschwere Übung in eineinhalb Jahren ausrichten.

Neben ausländischen Helfern werden auch Salzburgs Feuerwehren, Rotes Kreuz, Bergrettung, Wasserrettung und Höhlenrettung an dieser internationalen Großübung teilnehmen. Polizei und Bundesheer sind ebenso eingebunden.

Beobachter aus der ganzen EU

Es ist der keltische Gott des Donners, der dieser Großübung den Namen gibt: Taranis. 500 österreichische und 400 internationale Rettungskräfte werden antreten - aus den Niederlanden, Tschechien, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Italien und Deutschland. Aus allen EU-Staaten werden dazu Beobachter erwartet.

Immer mehr Naturkatastrophen erfordern nämlich grenzüberschreitende Großübungen. Denn auf rasche Hilfe aus Nachbarländern könnte auch Österreich angewiesen sein, sagt Landesrettungskommandant Anton Holzer.

Pass Lueg Hagengebirge Tennengebirge

Gerald Lehner

Pass Lueg und Salzachschlucht von Süden aus 7.000 Metern Flughöhe; Cockpit einer Boeing 737. Links: Hagengebirge. Rechts: Tennengebirge

Flutwelle und „Alpen-Tsunami“

Grundplan der Übung ist ein Szenario, dass es im ganzen Westen Österreichs schwere Regenfälle gibt, sagt Holzer: „Das haben wir ja schon mehrmals gehabt. Aber nun staut sich die Salzach durch Treibgut auf und staut sich bis in den Pongau zurück. Die Rettungskräfte anderer Bezirke und Bundesländer sind in ihren eigenen Gebieten gebunden. Der Damm bricht dann, und es kommt zu einer großflächigen Überschwemmung im Pongau, Tennengau, Flachgau und der Stadt Salzburg.“

Holzer sagt, so ein Szenario mit Flutwelle sei schon einmal von einem Bürgermeister als „Alpen-Tsunami“ bezeichnet worden. Die genauen Details bleiben bis Juni 2013 geheim.

EU zahlt fast alles

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller ist in Salzburg für den Katastrophenschutz ressortzuständig: „Da gibt es für internationale Einsatzkräfte die kleine Barriere wie die Sprachen. Große Schwierigkeiten betreffen die Rettungstechnik, ob diese auch kompatibel ist aus den verschiedenen Ländern. Katastrophen keinen keine Grenzen, und die Helfen kennen auch immer weniger Grenzen. Das Land Salzburg wird 100.000 Euro beisteuern. Das Hauptbudget kommt dabei von der Europäischen Union.“

Rund eine Million Euro wird die EU für die internationale Übung beisteuern. Und Österreichs Innenministerin Karin Mikl-Leitner (ÖVP) ist sich sicher, dass auch Österreich seine großen Kompetenzen im Katastrophenschutz dabei eindrucksvoll unter Beweis stellen werde.

Tennengebirge Pass Lueg Hagengebirge Hochkönig Pass Lueg  Mannlwände

Gerald Lehner

Pass Lueg von Norden mit Tennengebirge (links), Hagengebirge (rechts) und Hochkönig-Massiv (rechts hinten)

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