Beitrag für Schneeräumung: 95 Prozent zahlen

St. Veit im Pongau hebt seit zwei Jahren einen Beitrag für die Schneeräumung im Ort ein. 95 Prozent der Haushalte zahlen die 30 Euro pro Jahr - freiwillig. Denn die Gemeinde kann keine verpflichtende Abgabe oder Steuer beschließen.

Schneeräumung ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinden. Und die 3.500-Einwohner-Gemeinde St. Veit hat mit 80 Kilometern Gemeindestraßen und Güterwegen ein aufwändiges Netz zu betreuen. Die Schneeräumungskosten klettern so in strengen Wintern auf rund 200.000 Euro.

Schneeräum-Fahrzeug mit Schild "Winterdienst" in der Nacht

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Winterdienst in den frühen Morgenstunden

Kosten „hätten fast Gemeindebudget gesprengt“

Seit zwei Wintern zahlen die St. Veiter deshalb extra für geräumte Straßen und Wege: „Das waren einmal sehr starke Schnee-Winter. Die hätten unsere Gemeindebudget bald gesprengt“, schildert Bürgermeister Sebastian Pirnbacher (ÖVP), „Da haben wir gesagt: Die Bürger in St. Veit sollen sich an der Schneeräumung beteiligen. Dadurch hat die Gemeindevertretung einstimmig einen Schneeräumbeitrag eingeführt. Der Schneeräumbeitrag ist moralisch verpflichtend, gesetzlich nicht.“

Die Bürger scheinen mit der Schneeräumung zufrieden zu sein: „Das war für uns eine große Anerkennung der Gemeinde, dass praktisch alle diesen Schneeräumbeitrag bezahlen“, betont Pirnbacher, „Wir warten den Schneefall ab. Wenn’s gut passt, bekommen die Bürger diese Vorschreibung ins Haus. Die beträgt 30 Euro. Das ist unseren Bürgern das wert.“

Traktor beim Schneeräumen in der Nacht

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Räumung ab 3.00 Uhr früh

Normalerweise beginnen die acht Schneepflugfahrer in St. Veit zwischen 3.00 und 4.00 Uhr früh ihren Arbeitstag. Nur die Räumung des Marktplatzes beginnt erst nach 6.00 Uhr. Denn einige Bewohner hatten sich in den vergangenen Wintern beklagt, dass sie durch den Lärm der Schneeräumfahrzeuge aus dem Schlaf gerissen worden seien.

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