Sulzbergkaser und Königsbergalm bei Schönau

Einmal im Lauf des Almsommers besucht der ORF Salzburg eine Alm bei den bayrischen Nachbarn. Am 5. August stellt Caroline Koller in „Über d’Alma“ den Sulzbergkaser auf der Königsbergalm bei der Schönau am Königssee vor.

Die Sendung beginnt in Schönau beim Sulzberglehen von Franz Stangassinger. Der Landwirt und Schlossermeister ist ein leidenschaftlicher Almbauer und stolz auf die jahrhundertelange Tradition auf der Königsbergalm. Ende Mai geht’s schon los auf der Niederalm des Hofes, die Wasserfallalm. Dort verbringen die Kühe und das Jungvieh meist eineinhalb Monate, bevor es auf die Hochalm, die Königsbergalm geht.

In diesem Sommer war es bereits Anfang Juli soweit, weil durch die trockene Witterung das Futter auf der Niederalm knapp wurde.

Sulzbergkaser auf der Königsbergalm, im Hintergrund das Steinerne Meer

Christine Mooslechner

Die Königsbergalm mit dem Sulzbergkaser, im Hintergrund das Steinerne Meer

Lange Geschichte

Das Almgebiet auf der Königsbergalm rund um den Sulzbergkaser liegt zwischen 1.500 und 1.650 Metern. Die Almhütte, der Sulzbergkaser wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut, berichtet Franz Stangassinger und war ehemals eine Unterkunft für die Bergleute der Region. Hier wurde unter anderem Mangan, Kupfer und Gold abgebaut.

Die Grundmauern aus dieser Zeit sind beim steinernen Sulzbergkaser noch zu sehen, imposant auch die schweren Steine auf dem Schindeldach. Die Hütte wurde immer wieder neu hergerichtet und so kann der Senner Markus hier auch gut arbeiten.

Senner Markus Nitzinger mit Kuh auf der Alm

Christine Mooslechner

Markus Nitzinger ist Senne rmit Leib und Seele

Senner kennt die Rinder ganz genau

Markus Nitzinger aus Ainring verbringt schon den siebten Almsommer beim Sulzbergkaser. Für ihn gehört das Almleben einfach dazu, die Kühe und das ganze Vieh sind ihm ans Herz gewachsen, erzählt er und begleitet uns auf die Almweide, um uns seine „Viecher“ zu zeigen. Am Vormittag grasen seine 17 Rinder ganz genüsslich auf der Weide, bevor sie ihr „Verdauungsschlaferl“ machen und sich zum Wiederkäuen niederlegen.

Am Abend und in der Früh werden die Kühe gemolken - dazwischen genießen sie die Weide und die Luft auf der Alm. Die besondere Betreuung durch ihren Senner Markus schätzen die Rinder. Jedes einzelne hat einen Namen und jedes will auch Streicheleinheiten. Vor allem seine „Glocknkuah“, die Sengei, ist eine ganz „extrige“, die die persönliche Betreuung braucht und fordert. Markus Nitzinger kann das, vertraut und versteht sich blind mit den Tieren: Er ist ein wahrer „Kuhflüsterer“.

Sulzbergkaser

Christine Mooslechner

Die urige Almhütte stammt im Kern aus dem 17. Jahrhundert

Sendungshinweis

„Über d’Alma“, Sonntag 5.8.2018 von 6.00 bis 8.00 Uhr

Besonderer Kas

Markus Nitzinger verarbeitet die Milch seiner „Schätze“ zu Schüssel- und Schnittkäse. Seine almerischen Schmankerl sind nicht nur bei den Wanderern sehr beliebt, auch die Almleute der Nachbaralmen kommen gerne zu Besuch und kosten seine Kasnockn.

Eine Besonderheit ist auch das „Gläut“ der Sulzberg Rinder. Jedes einzelne hat eine Glocke um den Hals. Es sind aufeinander abgestimmte Glocken, ein sogenanntes „Primaner Gläut“: Die Kuhglocken stammen aus der Schweiz und machen jetzt die Herde vom Sulzbergbauern zu einem einzigartigen Klangerlebnis.

Wanderung zur Königsbergalm

  1. Vom Hinterbrandparkplatz in Berchtesgaden über die Krautkaseralm und die Mitterkaseralm hinauf bis zur Königsbergalm.
  2. Vom Parkplatz des Königssees weg, Talstation der Jennerbahn (wird zur Zeit neu gebaut) über den sogenannten Hochbahnweg hinauf zur Köngsbachalm oberhalb des Königssees und weiter zur Königsbergalm.
  3. Über die Jochalmen von der österreichischen Seite Richtung Königsbergalm.

Die Wanderungen dauern ca. 1 ½ bis 2 Stunden.