Ermittlungen gegen Chef von Roma-Verein

Die Salzburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Obmann eines Vereins, der Roma und Sinti hilft. Der 58-Jährige wird verdächtigt, Fördergelder des Sozialministeriums zweckwidrig verwendet zu haben. Dazu kommt der Verdacht von Untreue.

Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück. Knapp 400.000 Euro hat der Verein vom Sozialministerium und dem EU-Sozialfonds bekommen - zur Beratung und Vermittlung von Personen in den Arbeitsmarkt.

Sozialministerium erstattete Anzeige

Rund 40.000 Euro von der Gesamtsumme sollen laut einer Anzeige des Sozialministeriums missbräuchlich verwendet worden sein. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. Ein Sachverständiger soll in ihrem Auftrag prüfen, ob das Geld zweckwidrig verwendet wurde oder nicht.

Schobesberger: „Nichts davon ist wahr“

Ein zweiter Vorwurf gegen den Obmann des Vereins lautet auf Untreue. Er habe ein Vereinsfahrzeug privat verwendet, sagt Marcus Neher, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Vereinsobmann Raim Schobesberger weist alle Vorwürfe zurück. Diese seien nicht gerechtfertigt: „Ich bin froh, dass das jetzt geprüft wird – ob das die Staatsanwaltschaft macht oder jemand anderer. Dann ist die Sache wenigstens klar. Alles, was da vorgeworfen wird, das ist nicht wahr.“

Roma zum Betteln gezwungen?

Daneben gibt es Gerüchte, wonach der Vereinsobmann arbeitslose Roma aus dem Ausland geholt und zum Betteln gezwungen habe. Diese Behauptungen seien ebenfalls unwahr, betont Schobesberger. Dieses Thema sei kein Teil der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, sagt dazu Marcus Neher, Sprecher der Anklagebehörde.