Viele Bäckermeister ohne Nachfolger

Viele Bäcker haben genug Aufträge, jedoch keine Nachfolger für die Betriebe. Es gibt auch zu wenig Lehrlinge. Nun sperrt in Obertrum eine Traditionsbäckerei zu. Ihren Verkaufsladen übernimmt der Unterbäck aus Seekirchen (beide Flachgau).

Franz Loidl betreibt mit seiner Familie die Obertrumer Bäckerei seit mehr als 50 Jahren. Rezepte, Wissen und die Backstube hat der Senior vor Jahrzehnten an seinen Sohn weitergegeben - auch den Sauerteig. Die Basis für Brot und Gebäck in Obertrum ist mehr als 50 Jahre alt.

Handarbeit, eigene Hefe für den Teig

Zwei Mal täglich werden die Hefepilze neu angereichert, schildert der Meister „Wir machen bis zu Stücken bis 25 Gramm alles mit der Hand und sind darauf spezialisiert. Das wurde sehr gut angenommen. Wenn man eine solche eigene Schiene hat und ein bissel flexibel ist, dann kann man Geschäft haben ohne Ende.“

Brot Bäcker Bäckerei

ORF

Die beiden Firmenchefs in Obertrum, die nun aufhören

Viele Kunden schätzen die hohe Qualität: „Es gibt hier einen individuellen Geschmack, und es ist alles ganz fein. Das Brot riecht auch zu Hause noch gut.“

„Niemand beherrscht mehr diese Arbeit“

Das Ehepaar schließt Ende Juni dennoch die Backstube und beendet den Verkauf in Obertrum, wie Chefin Manuela Loidl sagt: „Es gibt keinen Nachfolger. Wir haben zwei Töchter. Und für die Produktion haben wir zu wenige Fachkräfte. Wir bekommen auch keine. Wir sind eine alte Bäckerei, wo alles mit der Hand gemacht wird. Aber wir finden niemanden, der diese Arbeit tun könnte.“

Der Obertrumer Chef erzählt, dass es beim AMS immer heiße, elf bis zwölf Bäcker würden landesweit gesucht: „Aber sie haben keine. In meiner Ausbildungszeiten waren wir drei Klassen in der Berufsschule mit mehr als 86 Leuten. Nun gibt es offenbar nur noch ein paar. Der Trend macht mich sehr traurig, weil es ein schöner Beruf ist.“

Innungssprecher sieht keine Krise

Seit Jahrzehnten geht die Zahl der handwerklichen Bäcker in Salzburg zurück - ebenso die Zahl der Lehrlinge. Von einem Bäckersterben will die Innung aber nicht sprechen, wie ihr Sprecher Karl-Heinz Thurnhofer betont: „Sicher gibt es Ortschaften, wo jemand aufhört, aber andere Kollegen übernehmen solche Filialen. Der Fachkräftemangel betrifft alle Handwerks- und Berufssparten. Wir haben heuer wieder etwas mehr Lehrlinge und sehen positiv in die Zukunft.“

Ab Juni übernimmt der Unterbäck aus Seekirchen das Geschäft in Obertrum. Die typischen Waren aus der örtlichen Bäckerei gehören dann der Vergangenheit an.

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Vieles handgemacht

Viele Obertrumer sagen, sie würden Brot und Semmeln ihres Ortsbäckers künftig vermissen.

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