Kochlehre für Spätberufene

Es gibt zu wenig Fachkräfte - vor allem Köche werden oft händeringend gesucht. Eine Ausnahmestellung hat sich ein Familienbetrieb in Liefering (Stadt Salzburg) erarbeitet - hier gelingt es auch ältere Menschen als Kochlehrlinge auszubilden.

Ulli Lipp ist seit Anfang April Kochlehrling in dem Restaurant in Liefering. Sie war Schneidermeisterin bei einem renommierten Modeunternehmen und zuletzt Produktionskoordinatorin. Mit 49 ist sie einer Kündigungswelle zum Opfer gefallen - das hat ihr letztendlich Gelegenheit gegeben, ihren Traumberuf zu erlernen - durch eine Initiative des AMS: „ Kochen ist mein Hobby, meine Leidenschaft- warum soll ich das nicht zu meinem Beruf machen? Ich bin in das Programm aufgenommen worden und habe das Glück jetzt in einem Zwei-Hauben-Lokal meine Ausbildung zu machen".

Kochlehrling /Kochlehre für Spätberufene

ORF

Die 49-Jährige Ulli Lipp mit ihrem Lehrherren im Restaurant „Huber’s im Fischerwirt“

Sie ist bereits die vierte Quereinsteigerin abseits des üblichen Lehrlingsalters, sagt der Chefkoch des Restaurants „Huber’s im Fischerwirt“, Harald Huber: „Sie kommen in einem reiferen Alter zu uns und haben ein Ziel. Wir können ihnen dabei helfen und für uns ist es toll, einige Jahre mit den Menschen zu arbeiten“.

Ausbildung dauert zwei Jahre

Christoph Mayer hat im Alter von 26 Jahren sein Studium an der Universität für Bodenkultur abgebrochen, um hier eine Kochlehre zu machen: „ Ich habe schon immer gerne gekocht. Ich habe nach etwas gesucht, was mich mehr interessiert, mehr reizt“.

Die Ausbildung für ältere Kochlehrlinge dauert zwei Jahre und endet mit einer Lehrabschlussprüfung, auch die Berufsschule muss besucht werden- gemeinsam mit den jungen Lehrlingen Die älteren Lehrlinge wirken sich auch positiv auf das gesamte Arbeitsklima aus, sagt die Chefin der Restaurants in Liefering: „ Ältere Mitarbeiter motivieren die jungen Lehrlinge sehr mit ihrer Lebenserfahrung“.