Afghanische Botschafterin bittet um Hilfe

Die Sicherheitslage in Afghanistan sei prekär, Österreich stufe das Land aber als sicher ein. Bei ihrem Kurzbesuch in Salzburg hat die afghanische Botschafterin daher die Behörden gebeten, jeden Einzelfall vor einer Abschiebung genau zu prüfen.

Afghanen stellen unter den 1.900 Asylwerbern in Salzburg mit etwa einem Drittel derzeit die größte Gruppe. In ihrer Heimat werde es wieder gefährlicher, berichten auch Organisationen wie das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR). Botschafterin Khojesta Fana Ebrahimkhel hat in ihrer Rede daher vor allem das österreichische Asylamt (BFA) zu Verständnis aufgerufen: „Angesichts der derzeit sehr prekären Sicherheitslage in Afghanistan bitten wir die österreichische Regierung, insbesonders das BFA, die Fälle jedes Afghanen vor der Abschiebung gründlich zu prüfen“, sagt Ebrahimkhel.

Afghanische Botschafterin in Österreich, Khojesta Fana Ebrahimkhel

ORF

Botschafterin Khojesta Fana Ebrahimkhel

Kurzer Vortrag statt ausführlicher Diskussion

Die Veranstaltung im Bildungszentrum St. Virgil in der Stadt Salzburg am Montagabend hätte ein Migrationsdialog werden sollen, doch die Botschafterin musste nach einem gut halbstündigen Referat die Veranstaltung bereits zu einem weiteren Termin verlassen. Das hat nicht nur die Organisatoren des Treffens in Salzburg verwundert, sondern auch Integrationslandesrätin Andrea Klambauer (NEOS): „Wir wussten nicht, dass sie (Anm.: die Botschafterin) noch einen Termin hatte. Es hätte mich auch gefreut, wenn sie auch in die Dialogphase eingetreten wäre“, sagt Klambauer. In Afghanistan ist jedenfalls keine Verbesserung der Lage in Sicht, im Gegenteil, aktuell rücken die fundamentalistischen Taliban wieder vor.

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Afghanische Botschafterin auf Kurzbesuch

Montagabend sollte im Bildungszentrum St. Virgil über die Situation und Abschiebungen von afghanischen Flüchtlingen diskutiert werden, die Botschafterin musste allerdings vorzeitig weg.