Kindersitz gegen Fahrtrichtung bringt Sicherheit

Während Neugeborene bereits meist in Babyschalen auf den Autositzen gegen die Fahrtrichtung befördert werden, sollen das nun auch Kleinkinder bis vier Jahre, empfehlen Experten. Bei Unfällen seien sie so besser geschützt.

Derzeit können Eltern wählen, ob sie die Kindersitze in oder entgegen der Fahrtrichtungen anbringen. Experten sind sich aber einig, dass bei einem schweren Autounfall - meist sind es Frontalzusammenstöße - das Brustbein von Kleinkindern bis an die Wirbelsäule zurückgedrückt werden kann und dazwischenliegende Organe gequetscht werden, wenn der Kindersitz in Fahrtrichtung ist.

Solche Verletzungen, die oftmals tödlich ausgehen, könnten mit einem verkehrt eingebauten Kindersitz vermieden werden, meinte Unfallsachverständiger Gerhard Kronreif: „Bei verkehrt eingebauten Kindersitzen kommt es zu keinen Überstreckungen der Wirbelsäule und Genickabrissen, wie wir das häufig bei nach vorne eingebauten Kindersitzen sehen.“

Bei einem Unfall ist der Aufprall geringer

Bei einem rückwärtsgerichteten Kindersitz wird beim Aufprall der Kopf- und Nackenbereich um ein Vielfaches geringer belastet. Mit Spiegeln, die auf der Rückbank angebracht werden, können Eltern mit ihren Kindern Blickkontakt halten.

Es gebe bereits Bestrebungen der Sicherheitsforschung, dass rückwärtsgerichtete Sitze für Kinder bis zu einer Körpergröße von 105 Zentimetern verpflichtend eingeführt werden, ergänzte Kronreif. I-Size-Kindersitze müssen bereits jetzt bis zum Kindesalter von 15 Monaten entgegen der Fahrtrichtung eingebaut werden. Außerdem wird den Eltern, die einen neuen Sitz kaufen, schon zu solchen Sitze geraten. Die sogenannten „Reboarder“ Sitze sind für Kinder bis etwa vier Jahre geeignet - der Trend kommt aus Skandinavien.