Führungswechsel bei Atomgegnern

Nach Jahrzehnten im Dienst der Salzburger Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE) folgt auf Obmann Heinz Stockinger ab Freitag die Bildungswerk-Mitarbeiterin Christa Wieland als PLAGE-Sprecherin.

Stockinger wird seine Funktion als Obmann und Sprecher zunächst ein Jahr lang gemeinsam mit Wieland wahrnehmen und sich erst dann aus der Plattform gegen Atomgefahren zurückziehen. Der profilierte Atomgegner war beim Kampf der Salzburger gegen die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Bayern) an vorderster Front dabei und hat auf die Folgen des Supergaus von Tschernobyl (Ukraine) aufmerksam gemacht.

Plattform gegen Atomgefahren PLAGE

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Heinz Stockinger

Stockinger hat auch gegen das Atomkraftwerk Temelin (Tschechien) und die Europäische Atomgemeinschaft EURATOM gekämpft. Nach wie vor warnt er vor allem, was nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima (Japan) noch kommen kann. Der 71-Jährige will ein Jahr lang gemeinsam mit seiner potentiellen Nachfolgerin, Christa Wieland, zusammenarbeiten, um sie auf ihre Funktion vorzubereiten.

16 Atomkraftwerke im 150-Kilometer-Umkreis

„Da geht vielleicht ein Viertel meiner Lebenszeit verloren, wenn das nicht mehr genützt wird. Da kann einem schon der Magen hinunter sinken, aber es ist halt so“, sagt der scheidende PLAGE-Obmann Stockinger. Christa Wieland ist im Salzburger Bildungswerk für Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit zuständig und soll am Freitag neu in den PLAGE-Vorstand gewählt werden.

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Christa Wieland

Fließender Generationswechsel geplant

„Rund um Österreich befinden sich 16 Atomkraftwerke, die in einem Abstand von ungefähr 100, 150 Kilometer stationiert sind. Das ist eigentlich gar nicht weit von Österreichs Grenze entfernt, das gehört stärker in den Fokus einer öffentlichen Diskussion genommen“, sagt die designierte PLAGE-Obfrau Christa Wieland. Die Nachfolge-Suche war nicht einfach, das bisherige Team verstand sich blind, sagt PLAGE-Aktionsleiter Thomas Neff. Der Generationswechsel in der Plattform gegen Atomgefahren scheint jedenfalls zu gelingen.

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Generationswechsel bei Anti-Atom-Kämpfern

Heinz Stockinger war seit Jahrzehnten das „Gesicht“ der Plattform gegen Atomgefahren, nun steigt seine designierte Nachfolgerin Christa Wieland in den Ring.

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