Ermittlungen nach Lawine auf Skipiste

Nach dem Lawinenabgang auf eine Skipiste im Skigebiet Wildkogel-Arena in Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau) prüft die Polizei, ob dort eine zusätzliche Lawinensprengung notwendig gewesen wäre. Ermittelt wird wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Sechs Jugendliche aus Deutschland wurden Mittwochvormittag von der Staublawine kurz unterhalb der Mittelstation auf der Talabfahrt Richtung Neukirchen mitgerissen. Zwei von ihnen wurden zur Gänze verschüttet, zwei weitere teilweise, und zwei Schüler wurden von der Lawine über den Pistenrand geschleudert. Eine Jugendliche musste leicht verletzt die Nacht im Spital Mittersill (Pinzgau) verbringen, die weiteren kamen mit einem Schock davon.

Zum Unfallzeitpunkt herrschte auf dem Wildkogel Lawinenwarnstufe vier - also große Gefahr. Die Alpinpolizei ermittelt nun, ob die Bergbahnen angesichts der Schnee- und Lawinensituation alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten haben, um die Pisten freigeben zu können.

Hätte Sprengung den Lawinenabgang verhindert?

Am Montag, dem 7. Jänner, fand wegen der angespannten Schneesituation auf dem Wildkogel auf rund 2.000 Metern eine Lawinensprengung statt. Die Polizei prüft nun, ob eine noch spätere zusätzliche Sprengung notwendig gewesen wäre, um den Schneebrettabgang am Mittwoch verhindern zu können.

„Wir ermitteln in Richtung fahrlässiger Körperverletzung und prüfen, ob das Lawinenunglück vermeidbar gewesen wäre. Aktuelle Ergebnisse können wir aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen“, sagte der Einsatzleiter der Alpinpolizei, Thomas Schwab.

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Wurden alle Sicherheitsvorkehrungen erfüllt?

Die Ermittler prüfen nun, ob der Abgang des Schneebrettes auf die gesicherte Skipiste mit einer zusätzlichen Lawinensprengung vermeidbar gewesen wäre.

Bergbahnen: Lawinenwarnkommission gab Piste frei

Die Wildkogel-Bergbahnen betonten unmittelbar nach dem Lawinenunglück, alle Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen für einen sicheren Skipistenbetrieb eingehalten zu haben. „Diese wurden selbstverständlich alle erfüllt, die Pisten werden bestmöglich gesichert. Die Lawinenwarnkommission gibt die Piste in der Früh frei, und damit haben wir die Möglichkeit, die Anlage zu öffnen und die Piste freizugeben. Diese Freigabe erfolgte auch am Mittwoch in der Früh, darum hatten wir, wie schon in den Vortagen, einen Liftbetrieb bis zu den Mittelstationen“, sagte der Vorstand der Wildkogel-Bergbahnen, Bernhard Gruber.

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