Berndorf erlaubt keine Flachdächer

In Berndorf (Flachgau) erlaubt die Gemeinde seit rund 20 Jahren keine Flachdächer im Ort. Der Charakter der Gemeinde solle nicht verändert werden, so Bürgermeister Josef Guggenberger (ÖVP).

Konflikte mit Häuslbauern und deren Rechtsanwälten hat Guggenberger ausgestanden. Das Gesetz gebe ihm recht, argumentiert der Bürgermeister. Berndorf will keine modernen Dachformen. Flach- und Pultdächer sind tabu, erlaubt sind bei Neubauten nur Sattel- und Walmdächer. Der Bürgermeister als Baubehörde erster Instanz zieht diese Linie seit zwei Jahrzehnten durch.

„Man muss auch ‚nein‘ sagen können“

Den Wunsch, anders zu bauen, habe es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben, räumt der Ortschef ein. "Man muss auch ‚nein‘ sagen können. Der Bauherr kommt mit dem Architekten. Wenn der es nicht schafft, den Bürgermeister davon zu überzeugen, dass man völlig anders baut als es dem Ortsbild entspricht, dann kommt der Bauherr vielleicht mit dem Rechtsanwalt. Aber die Rechtslage ist so, dass man als Gemeinde bestehen kann. Und bei uns ist das in den vergangenen 20 Jahren auch gelungen, sagt Josef Guggenberger.

Andere Gemeinden lassen mehr zu

Er beruft sich auf das Salzburger Bautechnikgesetz. Gebäude müssen so errichtet werden, dass das Orts-, Straßen- und Landschaftsbild nicht gestört wird, lautet die Formulierung.

Auch Lungauer Gemeinden sind bei der Genehmigung von modernen Dächern streng. Andere Orte, beispielsweise die Flachgauer Gemeinde Obertrum, lassen mehr zu. Dort dürfen Häuslbauer in neuen Siedlungen auch Flachdächer errichten.

Berndorf will bei seiner Linie bleiben

Berndorf will jedoch beim einheitlichen Ortsbild bleiben. Auch auf neuen Bauparzellen, die die Gemeinde derzeit anbietet, gilt die Bedingung, dass Häuslbauer keine Flach- oder Pultdächer errichten dürfen.

Links:

• Altstadt: Skurriler Streit um Dachnutzung (salzburg.ORF.at; 29.6.2018)
• Kritik an „steriler“ Architektur in Ortszentren (salzburg.ORF.at; 10.4.2016)