Alte Skilifte verkaufen sich gut in Oststaaten

Ein kleiner Montagebetrieb in Dorfgastein (Pongau) hat den weltweiten Verkauf alter Skilifte als gutes Geschäft entdeckt. Lifte aus Bad Hofgastein wurden jüngst nach Kasachstan und Russland verkauft.

In Österreich haben sie ausgedient, anderswo – wo nicht so wohlhabende Leute wohnen oder Winterferien machen - sind sie sehr gefragt. Ältere Seilbahnen und Lifte sind noch lange kein Schrott und können in vielen Fällen noch mehr als 20 Jahre verwendet werden.

Von der Schlossalm ins Tian-Shan-Gebirge

Vor allem in Osteuropa und Bergregionen Asiens sind viele Schlepp- und Sessellifte in Betrieb, die zuvor in Salzburg und anderen Teilen Österreichs benutzt wurden. Zum Beispiel auf der Schlossalm bei Bad Hofgastein (Pongau) wurden im Sommer wieder zwei Sesselbahnen abmontiert.

Gutes Geschäft mit alten Liften und Seilbahnen

ORF

Monteure mit Spezialkran für steileres Gelände

Derzeit stehen hier nur noch ein paar Stützen. Alles wird vorsichtig abgebaut, nichts darf beschädigt werden. Beide Bahnen kommen bald wieder weit im Osten zum Einsatz – in Russland und in Kasachstan.

„Heuer ist ein sehr gutes Jahr“

Insgesamt hat die Dorfgasteiner Montagefirma dann heuer schon fünf alte Skilifte abgebaut und verkauft, wie Manager Roland Prommegger schildert: „Das ist heuer ein gutes Jahr, weil fünf Lifte sind normalerweise innerhalb von so kurzer Zeit nicht so einfach zu demontieren. Wir sind ja nur zehn Leute. In Russland ist dann der Faktor Zeit nicht so wichtig wie bei uns. Dort haben sie dann sicher zwei Jahre, bis ein solcher Lift wieder steht.“

Neues Geschäftsfeld durch Zufall

Die Dorfgasteiner Firma baut in erster Linie neue Lifte und Seilbahnen auf. Sie vermietet und betreibt auch Material- und Hilfsseilbahnen. Das Geschäft mit dem Verkauf alter Lifte sei eher zufällig entstanden, sagt Prommegger: „Es ist einmal ein Russe bei uns vorbeigekommen. Er hat einen Schlepplift gesucht, und wir haben zufällig einen gehabt. Den haben wir ihm dann verkauft. Und das hat sich herumgesprochen. Seither wächst dieser Bereich jedes Jahr. So sind wir ins Russland-Geschäft gekommen.“

Beste Kontakte in den Osten

Inzwischen ist der Ablauf bestens eingespielt. Die Dorfgasteiner kaufen den ausgedienten Lift und bieten ihn Interessenten in Russland, Ukraine, Kasachstan oder Skandinavien an: „Der Lift muss schon im Winter zuvor – also lange vor dem Abbau – angeboten und verkauft werden. Wenn man ihn nicht schon in dieser Zeit loswird, dann wird es schwierig. Wenn der Verkauf früh fixiert ist, dann passt dieses Geschäft.“

Und es passt dann auch finanziell - auch wenn Fragen zu konkreten Zahlen und Umsätzen bzw. Preisen nicht beantwortet werden. Klar ist nur, eine neue Bahn ist kaum noch unter zehn Millionen Euro zu haben. Gebrauchte Anlagen kosten nur einen Bruchteil.

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TV-Bericht aus „Salzburg heute“ aus dem Gasteiner Tal über das globalisierte Recycling von Skiliften und Seilbahnen