Unfälle: Lange Bremswege von Zügen vorgeführt

Eine neue Sicherheitsaktion soll Autofahrer vor Bahnunfällen schützen. An unbeschrankten Übergängen der Pinzgaubahn gibt es immer wieder schwere Unfälle. Dienstag wurde vorgeführt, wie lang der Bremsweg eines Zuges ist.

Die neue Kampagne für Autofahrer heißt „Fahrts bei Rot, folgt der Tod“. Zuletzt wurde im November eine 32-jährige Autofahrerin bei einem Zusammenstoß mit einer Zugsgarnitur schwer verletzt. Viele Autofahrer unterschätzen die Strecken, die ein Zug bei normaler Geschwindigkeit mit einer Vollbremsung braucht, um zum Stehen zu kommen.

Kürbisse bei Aufprall zerfetzt

Selbst bei nur noch 50 km/h sind es 200 Meter oder mehr. Bei Reisegeschwindigkeit können es 1,6 Kilometer sein, und Lokführer fahren nie auf Sicht. Viele Laien würden glauben, bei der Bahn gehe es zu wie auf Straßen, das sei ein großer Irrtum, sagen Experten.

Bundesweit gibt es pro Jahr im Durchschnitt 70 schwere Unfälle an Bahnübergängen, fünf davon in Salzburg. Fast immer werden rote Ampelsignale, Stopptafeln oder Schranken missachtet.

Pinzgaubahn Schmalspurbahn Zell am See Krimml

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Zwei Kürbisse als Simulation von menschlichen Körpern bzw. Köpfen: Sie werden selbst bei nicht sehr hoher Geschwindigkeit beim Aufprall zerfetzt

Unachtsamkeit und Gedankenlosigkeit

Das Verkehrsressort des Landes, die Salzburg AG als Betreiberin der Pinzgaubahn und die Polizei wollen die Autofahrer nun sensibilisieren. Günter Rainer von der Verkehrsabteilung der Polizei sagt, Unachtsamkeit und Gedankenlosigkeit seien gerade bei Einheimischen oft festzustellen - bei denen, die sich an Bahnübergängen „zu sicher fühlen.“

Pinzgaubahn Schmalspurbahn Zell am See Krimml

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Zahlreiche Investitionen

Roland Hittenberger vom Landesamt für Straßenbau und Verkehrsplanung verweist auf neue Sicherheitsmaßnahmen – wie den Schranken bei der neuen Salzachbrücke in Mittersill oder die laufenden Verhandlungen mit Grundeigentümern in Stuhlfelden. Hier sollen entlang der Pinzgaubahn eine Begleittrasse gebaut und gefährliche Übergänge beseitigt werden.

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ORF-Redakteur Reinhard Grabher hat sich die Bremsweg-Tests an der Pinzgaubahn für diese TV-Story angesehen