Krankenkassen: Auch Ärztekammer gegen Reform
Vor über zwei Wochen hat die Bundesregierung ihre Zentralisierungspläne für die Krankenkassen präsentiert. Seither protestieren die Kassen selbst, Gewerkschafter und Mediziner gegen die geplante Reform.
Leistungen nicht mehr in gewohnter Qualität
Jetzt schaltet sich auch die Salzburger Ärztekammer in die Debatte ein. Der Sparkurs der Regierung könnte auch zulasten der Ärzte und Patienten gehen, sagt der Salzburger Ärztekammerpräsident Karl Forstner: „Die Leistungen die Ärzte anbieten, werden weiter nachgefragt werden, unabhängig davon ob die Regierung das Sozialversicherungssystem verändert. Diese Leistungen werden dann aber nicht mehr in dieser Dichte, dieser Qualität und in dieser Nähe zum Wohnort angeboten werden können“, befürchtet Forstner.
Stattdessen würden bereits heute überlastete Krankenhausambulanzen für die Leistungen einspringen müssen und sich der private medizinische Markt verstärken. Denn eine einheitliche Gesundheitskasse würde auch einheitliche Kassenverträge für die Ärzte bedeuten, ergänzt Forstner. Sollten diese schlechtere Bedingungen bieten als bisher, könnten viele Ärzte aus dem Kassensystem aussteigen und als kostenpflichte Wahlärzte weiter arbeiten, befürchtet der Kammerpräsident.
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Proteste gegen Reformpläne in Salzburg
Krankenkassen, Gewerkschaft und Mediziner protestieren gegen die Pläne der Bundesregierung zur Zusammenlegung der Krankenkassen
Proteste gegen Krankenkassen-Reform in Salzburg
Am Mittwoch protestierten Krankenkasse, Gewerkschaft und Mediziner gegen die geplante Kassenreform der Bundesregierung, unterstützt von Patienten- und Angehörigenvertretern. Nach den Plänen der Regierung soll ein Großteil der Kassen zusammengelegt und so bis zu einer Milliarde Euro Verwaltungskosten gespart werden.
Link:
Krankenkassen: Heftige Kritik an Reformplan (salzburg.ORF.at; 22.5.2018)