Erschöpfter Wanderer in der Nacht gerettet

Im Steinernen Meer bei Maria Alm (Pinzgau) ist in der Nacht auf Freitag ein erschöpfter Wanderer gerettet worden. Der Deutsche war am Donnerstag in steiles, vereistes Gelände geraten und auch durch Nässe und Kälte in großer Bergnot.

Der gut ausgerüstete Deutsche wollte das riesige Hochplateau des Steinernen Meeres von Nordosten und Oberbayern her allein überqueren. In seiner Notlage auf österreichischem Gebiet rief er nach zwei schweren Gewittern am Donnerstagabend gegen 21.30 Uhr über Mobiltelefon die Salzburger Einsatzkräfte um Hilfe. Ein schlagkräftiges Team der Bergrettung Saalfelden (Pinzgau) machte sich bei Dunkelheit zu Fuß auf den weiten Weg und erreichte den 36-Jährigen in der Nacht. Das Steinerne Meer ist flächenmäßig eines der größten Wildnisgebiete Europas mit hochalpinen Herausforderungen und oft schnellem Wetterwechsel. Es liegt heuer noch viel Schnee da oben.

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Notbiwak bis zum frühen Morgen

Die 14 Männer hatten Proviant, Getränke, Gaskocher und Spezialausrüstung dabei. Sie versorgten den stark Erschöpften. Mit Stirnlampen versuchte das Team, den Wanderer in Richtung Buchauer Scharte für den steilen Abstieg nach Hinterthal-Maria Alm zu bringen. Nach einiger Zeit konnte der Geschwächte überhaupt nicht mehr weitergehen. Die Bergretter richteten ein Notbiwak mit Wind- und Kälteschutz ein, lagerten, wärmten und betreuten den Deutschen bis in die frühen Morgenstunden.

Über Lichtzeichen geortet

Freitagfrüh gegen 6.30 Uhr wurde über die Leitstelle dann ein Rettungshubschrauber angefordert. Die Besatzung von Martin 1 aus St. Johann (Pongau) nahm den Wanderer wenig später bei einer Taubergung an Bord und brachte ihn ins Krankenhaus. Die ehrenamtlich aktiven Bergretter gingen zu Fuß ins Tal und waren spätestens zu Mittag wieder an ihren Arbeitsplätzen. Ohne Flugwetter wäre dieser Einsatz noch deutlich schwieriger geworden, sagen Fachleute.

„Der Mann kam Donnerstag von der Wasseralm und war Richtung in Richtung Hinterthal bei Maria Alm unterwegs, als er bei der Wasserfallscharte auf 2.400 Metern in sehr steiles und vereistes Gelände geriet“, sagt Markus Reichhold, Einsatz- und Ortsstellenleiter der Bergrettung Saalfelden: „Es gelang uns in der Nacht mit einiger Mühe, ihn auf dem riesigen Plateau mit seinen vielen Verwinkelungen und Höhenrücken über Lichtzeichen seines Mobiltelefons und seiner Stirnlampe zu lokalisieren.“

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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